Gedenken zu 75 Jahre Republik im Zeichen der Corona-Krise

27. Apr.
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ABD0016_20200427 – WIEN – ÖSTERREICH: Vizekanzler Werner Kogler (G) und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Kranzniederlegung im Weiheraum des Burgtores in Wien aus Anlass des 75. Jahrestages der Republikgründung am Montag, 27. April 2020. – FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER – CoronaBKA2020 – 20200427_PD0872

Die Regierung gedachte anlässlich des 75. Jahrestages der Errichtung der Zweiten Republik. Die Kranzniederlegung am Äußeren Burgtor in Wien war von den Einschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus geprägt. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler trugen wie alle anderen Beteiligten Mund-Nasen-Schutz, die Garde des Bundesheers war in Minimalbesetzung anwesend.

Die Ehrenkompanie bestand in Zeiten des Social Distancing nur aus sechs Mann, die ihre Gewehre mit rot-weiß-roten Masken im Gesicht präsentierten. Die Militärmusik war durch einen einsamen Trompeter vertreten.

"Wir sind, Gott sei Dank, ein starkes Land"

"Wir werden alles tun, um so bald wie möglich unsere Freiheit zurückzugewinnen", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz bei seiner Festrede zum 75. Jahrestag der Gründung der Zweiten Republik. Und verspricht: "Wer hart arbeitet, soll künftig mehr zum Leben haben." Man habe in der Corona-Krise "wieder gesehen, dass die Menschen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, nicht immer auch die sind, die den größten Bonus ausbezahlt bekommen."

Der Bundeskanzler stellt aber auch klar, dass man eine zweite Welle der Ansteckung nicht ausschließen könne. "Aber wir sind, Gott sei Dank, ein starkes Land. (...) Wenn es andere Länder schaffen können, dann wird es uns genauso gelingen", zeigte sich Kurz optimistisch. Österreich werde verstärkt aus der Krise hervorgehen.

Zum 75. Jahrestag der Zweiten Republik "können wir mit Stolz auf unser Land blicken und dankbar sein für all das, was in unserer Republik bisher erreicht wurde. Aber wir können auch mit Mut und Zuversicht vorausblicken, auf all das, was wir gemeinsam noch erreichen können: Auf das Comeback für Österreich, an dem wir alle beteiligt sind."

Bundespräsident: Erstmals seit 75 Jahren Grundrechte dramatisch eingeschränkt

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat anlässlich des 75. Jahrestags der Gründung der Zweiten Republik einen Kranz am Äußeren Burgtor in Wien niedergelegt. In einer Aussendung sah er Österreich durch die Corona-Pandemie vor einer ihrer größten Herausforderungen seit ihrer Wiedererrichtung. Man werde die Krise gemeinsam und im europäischen Geist bewältigen, betonte er.

"Die Corona-Pandemie und ihre Folgen treffen und betreffen uns alle", so Van der Bellen. Erstmals seit 75 Jahren seien Grundrechte wie das Recht auf Familienleben, die Versammlungsfreiheit, die Erwerbsfreiheit dramatisch eingeschränkt. "Wir alle wollen wieder in unser gewohntes Leben zurück. Und doch wissen wir, dass die Bekämpfung der Pandemie diesem Wunsch noch eine Weile entgegenstehen wird."

Hofer sieht "liberale Demokratie" in Gefahr

Auch die Oppositionsparteien haben der Gründung der Zweiten Republik gedacht. Während SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die Bedeutung eines funktionierenden Sozialstaats gerade in Zeiten der Krise ins Zentrum rückte, warnte FPÖ-Chef Norbert Hofer davor, dass die liberale Demokratie in Gefahr sei. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger erinnerte daran, dass man Krisen nur gemeinsam lösen könne. (APA/RED)

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