Anschober: „Entscheidungsmonat“ Mai

5. Mai
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ABD0097_20200502 – GRAZ – ÖSTERREICH: Ein Pylon mit Sicherheitshinweisen in einem Einkaufscenter am Samstag, 2. Mai 2020, in Graz. Nach fast sieben Wochen Corona-Shutdown dürfen am Samstag auch Einkaufszentren, Friseure sowie alle Geschäfte mit über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche wieder öffnen. – FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU – 20200502_PD1115

Nach dem ersten Öffnungsschritt am Dienstag nach Ostern hätten sich die Coronavirus-Infektionszahlen nicht negativ entwickelt, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Seit 14. April durften in Österreich neben Supermärkten, Apotheken und Trafiken nun auch andere kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte wieder aufmachen. Kunden müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die Abstandsregeln einhalten. Seit dem 1. Mai sperren sukzessive Schulen und Kindergärten, Sportanlagen, Friseure, alle großen Geschäfte sowie Hotels und die Gastronomie auf.

Entscheidende Tage im Mai

Er warnt aber: "Der Mai wird der Entscheidungsmonat, weil wir hier die ganzen großen Öffnungsschritte haben." Anschober prognostiziert: "Wenn wir das ohne drastische Erhöhungen schaffen (...), dann scheint es so zu sein, als würden wir Phase zwei schaffen." Derzeit sei weiterhin Vorsicht geboten. "Wir sind dort noch nicht", so der Gesundheitsminister. "Das schlimmste wäre eine zweite Welle."

Um Ergebnisse der für Mai stufenweise geplanten zweiten Öffnungsphase zu erhalten, müsse man noch zehn bis zwölf Tage warten. "Das kontrollieren wir sehr professionell und genau", sagte Anschober. Man sei sehr vorsichtig, denn diese Pandemie sei "Neuland". Weltweit habe man keine Vorbilder, meinte der Gesundheitsminister. Auch das positive Beispiel Singapur hätte nun wieder eine Zunahme der Infektionen zu verzeichnen. Wenn man zu spät reagiere, dann verliere man "absolut die Kontrolle" und es komme zu "massiven Zuwächsen", so Anschober.

Virologin: "Gute Ausgangsposition"

"Wir sind noch mitten in der Pandemie", sagt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien bei der Pressekonferenz der Regierung. In Österreich hätten die "extrem frühzeitig" getroffenen Maßnahmen dazu geführt, dass die erste Phase bereits überwunden sei. "Vor allem, weil die Bevölkerung sich extrem gut und vorbildlich daran gehalten hat."

Wenn im Mai und darüber hinaus weitere Lockerungsmaßnahmen eintreffen, sei es wichtig das Maßnahmen wie Abstände, Mund-Nasen-Schutz und Händehygiene weiterhin bestehen. "Dann haben wir eine gute Ausgangsposition", so die Virologin. (APA/RED)

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