AstraZeneca: Weiterhin keine Einschränkung in Österreich

8. Apr.
Injection, Person, Human

Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca wird weiterhin in allen Bundesländern für alle Altersgruppen eingesetzt. Das ist das Ergebnis einer Videokonferenz des Gesundheitsministeriums mit den Landesgesundheitsreferenten.

Damit bleibt der österreichische Impfplan unverändert, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte zuvor einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und sehr seltenen Thrombose-Fällen festgestellt.

Die Gesundheitspolitiker aus Bund und Ländern folgten damit den Empfehlungen der EMA und des Nationalen Impfgremiums (NIG) vom Vortag. "Ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis wurde in allen Altersgruppen und bei Personen jeden Geschlechts bestätigt", hieß es in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums. "Daher wird auch weiterhin jeder zugelassene Impfstoff für alle Personengruppen empfohlen." Dies gelte "auch für junge Menschen, die zwar seltener intensivmedizinisch behandelt werden müssen, aber auch von schweren und langfristigen Folgen einer Covid-19-Erkrankung betroffen sein können".

Auswahl des Impfstoffes "nicht vorgesehen"

Eine "individuelle Auswahl des Impfstoffes" ist nicht vorgesehen, betonte das Ministerium. Um seltene mögliche Impfnebenwirkungen bestmöglich zu behandeln, sei von Gerinnungsexperten eine Vorgangsweise zur Diagnostik und Therapie bei Gerinnungsstörungen/Thrombosen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung erarbeitet worden, das dem medizinischen Fachpersonal zur Verfügung gestellt werde.

Ein Verzicht auf den Impfstoff - der einen wichtigen Bestandteil des österreichischen Impfprogramms darstellt - oder eine Einschränkung auf bestimmte Personengruppen hätten "eine komplette Umstellung dieses Impfplans zur Folge", wodurch "sich ganz sicher Verzögerungen ergeben würden", und "Verzögerungen können wir uns alle, egal, wie viel Impfstoff da ist, derzeit nicht leisten", betonte die Direktorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich. "Wir wollen schnell vorankommen.

Unterschiedliche Vorgaben zu AstraZeneca in der EU

Die EU-Gesundheitsminister konnten sich bei einer virtuellen Sondersitzung nicht auf eine gemeinsame Empfehlung zum Umgang mit dem Impfstoff von AstraZeneca einigen. Damit herrschen in den Mitgliedsstaaten weiter unterschiedliche Vorgaben.

So ändert etwa Italien seine Impfrichtlinien und empfiehlt das Präparat von AstraZeneca jetzt für Menschen über 60 Jahre.

EMA stellte Zusammenhang fest

Die Experten der EMA stellten einen Zusammenhang zwischen Impfstoff und Thrombosen fest, wenn gleichzeitig eine sehr geringe Zahl von Blutplättchen vorhanden war. Dies trete allerdings sehr selten auf. Die Behörde hält damit weiterhin an ihrer Bewertung des Präparates fest. "Der Nutzen des Wirkstoffes bei der Bekämpfung von Covid-19 ist deutlich höher zu bewerten als die Risiken", sagte EMA-Chefin Emer Cooke. (APA/Red.)

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