Corona-Überblick – Millionen Europäer dürfen ihre Häuser wieder ohne Auflagen verlassen

11. Mai
Road, Person, Human

Download von www.picturedesk.com am 11.05.2020 (14:51).
Cars drive on the Champs Elysees in Paris on May 11, 2020, on the first day of France’s easing of lockdown measures in place for 55 days to curb the spread of the COVID-19 pandemic, caused by the novel coronavirus. (Photo by THOMAS COEX / AFP) – 20200511_PD1637 – Rechteinfo: Nur für redaktionelle Nutzung! – Editorial Use Only! Werbliche Nutzung nur nach Freigabe!

In mehreren europäischen Ländern traten am Montag Lockerungen nach dem Corona-Shutdown in Kraft. Die Entwicklungen in anderen Ländern im Überblick.

Am Wochenende war die Zahl der bestätigten Fälle weltweit auf über vier Millionen gestiegen. Den höchsten Anstieg an Neuinfektionen verzeichnet derzeit Russland. Es liegt nun bei bestätigten Fällen weltweit auf Rang drei, hinter den USA und Spanien. In mehreren europäischen Ländern sind am Montag die Einschränkungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gelockert worden.

Frankreich: Acht Wochen Ausgangssperre endeten

In Frankreich durften die Bürger am Montag erstmals seit acht Wochen ihre Häuser ohne Auflagen verlassen. Auch Geschäfte und viele Schulen öffneten wieder. In Paris gab es bereits Montagfrüh Andrang in Metro und Regionalzügen. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor getwittert: "Retten Sie Leben - bleiben Sie vorsichtig".

Spanien: Madrid und Barcelona weiterhin mit Ausgangssperre

In Spanien darf die Hälfte der 47 Millionen Einwohner in einer ersten Phase der Lockerung unter Abstandsvorkehrungen wieder auf die Straße. In der besonders betroffenen Hauptstadt Madrid sowie in Barcelona bleibt die Ausgangssperre dagegen bestehen.

Belgien: Gastronomie bleibt geschlossen

Geschäfte in Belgien öffneten am Montag wieder. Restaurants, Bars und Cafés bleiben jedoch weiterhin geschlossen.

Russland: Drittmeiste bestätigte Fälle weltweit

Russland verzeichnete einen Rekord der Neuinfektionen. Das Land weist damit mehr Corona-Fälle aus als Großbritannien und Italien. Nach offizieller Zählung vom Montag legten sie um 11.656 auf 221.344 zu. Damit liegt Russland nur noch hinter den USA und Spanien. Die Zahl der bekannten Todesfälle stieg um 94 auf 2.009.

Südkorea: Fälle steigen nach Lockerungen

Südkorea hat am Montag mit 35 Fällen den höchsten Anstieg bei Coronavirus-Neuinfektionen seit über einem Monat gemeldet. Insgesamt 86 Neuansteckungen der vergangenen Tage seien auf das Ausgehviertel Itaewon in der Hauptstadt Seoul zurückzuführen, teilten die Gesundheitsbehörden mit.

Seoul, die benachbarte Provinz Gyeonggi und die nahe gelegene Stadt Incheon ordneten am Wochenende aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle die Schließung aller Clubs und Bars an. Am Montag wurden auch in Daegu, Südkoreas viertgrößter Stadt und Epizentrum der ersten Infektionswelle, Bars und Clubs geschlossen.

Schweiz: Alle Geschäfte wieder offen

In der Schweiz haben seit Montag alle Geschäfte sowie Restaurants wieder geöffnet. Im zweiten Schritt des Lockerungs-Fahrplans begann auch für viele Schüler der Unterricht wieder.

Türkei: Öffnung in mehreren Bereichen

Auch in der Türkei öffneten Friseure und Schönheitssalons. Einkaufszentren machten unter Auflagen wieder ihre Tore auf. Am Eingang wurde die Temperatur der Besucher gemessen und Kunden trugen Masken. Nach offiziellen Angaben wurden in der Türkei bisher rund 139.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, rund 3.800 Menschen sind gestorben.

Deutschland: Anstieg der Reproduktionszahl

In Deutschland stieg die Ansteckungsrate weiter an. Die Reproduktionszahl liege mit Datenstand Sonntag, 0.00 Uhr, bei 1,13, berichtete das Robert Koch-Institut (RKI). Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Der Wiederanstieg erlaubt laut RKI noch keine weitergehenden Schlussfolgerungen zum Infektionsgeschehen in Deutschland.

Italien: Viele Menschen in finanziellen Schwierigkeiten

Die Italiener bekommen indes die Auswirkungen der Corona-Krise immer mehr auch finanziell zu spüren. Laut einer Untersuchung des Hilfsnetzwerks "Save The Children" haben 44,7 Prozent der Familien mit Kindern zwischen acht und 17 Jahren die Lebensmittelausgaben reduziert. 32,7 Prozent konnten Strom- oder Wasserrechnungen nicht zahlen. 26,3 Prozent sind mit der Zahlung von Wohnungsmieten, oder -krediten in Verzug geraten. 21,5 Prozent der Familien mussten wegen finanzieller Engpässe auf medizinischen Behandlungen verzichten. (APA/RED)

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