Corona: Ölpreisverfall und massive Einbußen an Europas Börsen

9. März
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28 February 2020, Hessen, Frankfurt/Main: An exchange trader at the Frankfurt Stock Exchange looks at his monitors. The most important German leading index, the Dax, fell by more than 5 percent in the morning. Concerns about a corona epidemic have been weighing on financial markets worldwide for days. Photo: Boris Roessler/dpa – 20200228_PD3267

Die weltweite Verunsicherung wegen des grassierenden Coronavirus hat die europäischen Börsen erreicht. Auch der Ölpreis befindet sich aktuell auf einer Talfahrt.

Am Montag startete die Wiener Börse mit massiven Verlusten in den Tag. Grund für die Verluste war ein starker Einbruch des Ölpreises und die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Am Ende des Tages verzeichnete der ATX ein sattes Minus von 9,01 Prozent.

Weitreichende Folgen

Die Folgen der Virusausbreitung treffen die Wirtschaft in vielen Bereichen. Zahlreiche Länder erließen Reisebeschränkungen, Unternehmen verzichten auf Geschäftsreisen, Konzerte werden abgesagt, Urlauber bleiben lieber daheim.

Das bekommen besonders Fluggesellschaften und andere Touristik-Unternehmen zu spüren. Die AUA-Mutter Lufthansa etwa streicht ihren Flugplan wegen des Nachfrageeinbruchs zusammen. In den nächsten Wochen will sie die Kapazität um bis zu 50 Prozent zurückfahren.

Ölpreis auf Talfahrt

Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn massiv eingebrochen. Für die hohen Verluste war die Entscheidung Saudi-Arabiens verantwortlich, die Förderung von Rohöl drastisch zu erhöhen.

Doch nicht nur der Konflikt zwischen Saudi Arabien und Russland zwingt den Ölpreis in die Knie. Für Raiffeisen-Analyst Hannes Loacker ist der starke Verfall den Konjunkturängsten wegen der Coronavirus-Auswirkungen geschuldet.

Italien als abschreckendes Beispiel

Übers Wochenende habe sich gezeigt, dass die Ausbreitung des Coronavirus in Italien viel schneller als erwartet erfolge, das betreffe große Regionen und eine ganze Volkswirtschaft. Dadurch seien am Montag die Börsen weltweit stark nach unten gedrückt worden.

"Die Konjunktur ist das ausschlaggebende - deshalb wollten sich die OPEC- und Nicht-OPEC-Länder ja für weitere Förderkürzungen in Wien treffen", erinnerte Loacker.

Größter Verlust seit fast dreißig Jahren

Der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee brach am Montag um zeitweise bis zu 31,5 Prozent auf 31,02 Dollar je Barrel (159 Liter) ein und steuerte auf den größten Tagesverlust seit dem Golfkrieg 1991 zu. Dem Terminkontrakt auf die US-Sorte WTI drohte mit einem Rückgang von bis zu 33,8 Prozent das größte Minus seiner fast 40-jährigen Geschichte. (APA/Red.)

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