Das Lawinenunglück von Galtür

11. Feb.
Galtür Reportage
Galtür, 23. Februar 1999: Zwanzig Jahre nach dem Lawinenunglück ruft diese Reportage die dramatischen Stunden des Katastropheneinsatzes in Erinnerung.

Rund einen Monat lang schneit es im Paznauntal Anfang 1999 ununterbrochen. Sechs Mal so viel wie im hundertjährigen Mittel. Am 23. Februar 1999 um 16 Uhr löst sich auf 2700 Metern Seehöhe eine gigantische Lawine von circa 400 Metern Breite und donnert mit mehr als 70 km/h direkt auf Galtür zu. Sie kostet 31 Menschen das Leben. Ein heftiger Schneesturm lässt Hubschrauberflüge nicht zu. Die Einheimischen und Touristen sind bei der Suche nach Verschütteten auf sich alleine gestellt. Mit Sonden und Schaufeln suchen sie nach den Verschütteten, für die Geborgenen wird ein Notlazarett eingerichtet. Erst am nächsten Morgen kommt Hilfe von außen.

Zwei Lawinen, 38 Tote

Am 24. Februar die nächste Katastrophe: Im Weiler Valzur, nur wenige Kilometer von Galtür entfernt, geht eine weitere gewaltige Lawine ab, die zehn Menschen verschüttet. Durch den Einsatz von mutigen Helfern und Piloten, können auch hier Lebende geborgen werden. Erst am dritten Tag der Katastrophe wurde das Wetter besser und die Bundesheerpiloten konnten ihre Versorgungsflüge intensivieren, mit dabei auch Hubschrauber aus Deutschland, Frankreich, den USA und der Schweiz. Die beiden Lawinen in Galtür und Valzur hatten 38 Menschen das Leben gekostet.

Zwanzig Jahre danach

Diese Reportage soll nicht nur die dramatischen Stunden des Katastropheneinsatzes in Erinnerung rufen, sondern auch die Entwicklung seither nachzeichnen. Wie sind die Einwohner von Galtür mit diesem Schicksalsschlag umgegangen? Wie hat man den plötzlichen Tod von Mitbürgern und Gästen verarbeitet? Was haben die Rettungskräfte aus diesem Einsatz gelernt? Ein wichtiger Punkt sind die Verbesserungen im Lawinenschutz, die aus Anlass der Katastrophe von Galtür gesetzt wurden: Stahlschneebrücken, Dämme und verstärkte Mauern in den Häusern sorgen dafür, dass Galtür heute mit den höchsten Lawinenschutz im alpinen Raum bietet.

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