Elektroauto: Grüner Heilsbringer oder politische Mogelpackung?

22. Juni
Machine, Transportation, Automobile

Stefanie Oberhauser / EXPA / picturedesk.com

Elektroautos gelten in Mobilitätsfragen als die grüne Alternative zum herkömmlichen Verbrenner. Doch wie sauber ist das Antriebskonzept tatsächlich?

Bereits seit Jahren führen Politik und Medien eine Offensive gegen den Verbrennungsmotor. Die Botschaft: Wer etwas für die Umwelt tun will, fährt elektrisch. Experte Prof. Fritz Indra gilt als einer der schärfsten Kritiker des Elektroautos und warnt: "Die Industrie steuert auf eine Katastrophe zu, weil der Kunde keine Elektroautos kaufen will". Der Wiener Motoren-Papst Fritz Indra im Einzelgespräch mit Ferdinand Wegscheider.

Wegbereiter des Turbomotors

Der Wiener entwickelte schon Anfang der Siebzigerjahre für BMW Alpina Motoren. Mit der damals schnellsten Serienlimousine der Welt machte er sich in der Automobilwelt einen Namen. Seine Karierre beinhaltet Stationen bei Audi, Opel und General Motors. Außerdem gilt Indra als Wegbereiter des Turbomotors. Neben seiner Arbeit als Entwickler war er 33 Jahre lang Professor an der Technischen Universität Wien im Bereich "Rennmotoren und Rennfahrzeuge" und wurde Honorarprofessor für Verbrennungskraftmaschinen. Der mehrfach für seine Entwicklungen ausgezeichnete Pionier ist heute noch als Berater in der Industrie tätig.

Kundenbedürfnisse außer Acht gelassen?

"Was ist denn das für ein Produkt, das man nur mit immer mehr und mehr Förderungen verkaufen kann?". Seiner Meinung nach hat sich die Politik verrannt und steckt jetzt in der Zwickmühle. Ihn wundert es nicht, dass E-Autos kaum gekauft werden, denn keiner hat vor der Umstellung an die Kundenbedürfnisse gedacht. "Es ist egal, ob ein Elektroauto eine Reichweite von 300-400 Kilometern hat. Solange das Auto, das man jetzt hat, 1000 Kilometer fährt, interessiert das den Kunden nicht."

Wie "sauber" ist das Elektroauto wirklich?

Kritik übt Prof. Indra auch an der tatsächlichen Umweltbelastung der elektrischen Kraftfahrzeuge. Die Batterieproduktion in China hängt den Fahrzeugen nämlich einen riesigen CO2-Rucksack um. "Die Politik hat einfach verordnet, dass das Elektroauto sauber ist." Prof. Fritz Indra fordert die Regierung hingegen auf, das Klima nicht national, sondern global zu betrachten. "Es nutzt doch nichts, wenn ich irgendwo auf der Welt etwas besser mache, dafür aber woanders viel, viel schlechter mache."

Dr. Ferdinand Wegscheider im Gespräch mit Prof. Fritz Indra beim Talk Spezial zum Thema "E-Auto: Grüner Heilsbringer oder politische Mogelpackung?" am Mittwoch, 24. Juni um 21:10 Uhr bei ServusTV Österreich und um 22:15 Uhr bei ServusTV Deutschland.

Wiederholung am Sonntag, 28. Juni um 21:45 bei ServusTV Österreich und um 22:20 Uhr bei ServusTV Deutschland.

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