Experten halten Überlastung der Intensivstationen für sehr unwahrscheinlich

12. Aug.
Clinic, Person, Human

HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Großflächige Schließungen werden im kommenden Herbst nicht erforderlich sein, prognostizieren Experten.

Es werde im Herbst zu einem „durchaus starken Anstieg der Fallzahlen unter den Ungeschützten kommen", aber nicht zu einer Überlastung der Intensivstationen, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems zur Tageszeitung Die Presse. Ein Lockdown oder Lockdown-ähnlicher Zustand sei daher nicht mehr erforderlich.

Aber: "Schutzmaßnahmen wie Masken und Abstandhalten werden wir auf jeden Fall noch brauchen", ergänzt Gartlehner im Ö1-Morgenjournal. Komplexitätsforscher Peter Klimek stimmt dem weitgehend zu. Auch aus seiner Sicht sind eine Überlastung der Intensivstationen und ein weiterer Lockdown sehr unwahrscheinlich.

Spitalszahlen steigen nicht mehr parallel zu Infektionszahlen

Auch die aktuellen Daten sprechen gegen eine Überlastung des Gesundheitssystems. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt derzeit viel langsamer als bei den positiv Getesteten. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter betont, dass die Spitalszahlen entscheidend seien. "Gott sei Dank ändert sich mit der Durchimpfungsrate, dass bestimmte Altersgruppen nicht mehr so stark präsent sind in den Spitälern", ergänzt Hutter.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein will der Sieben-Tages-Inzidenz dennoch weiterhin Gewicht geben. "Es geht auch um die Altersstruktur, es geht um die Durchimpfung und so weiter. Trotzdem gibt die Inzidenz einfach den besten Aufschluss darüber, wie lokal sich das Virus verbreitet und deshalb wird das sicher das Hauptkriterium bleiben", so Mückstein im Interview mit den Servus Nachrichten. (APA/Red.)

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