Mückstein als neuer Gesundheitsminister angelobt

19. Apr.
ANGELOBUNG NEUER GESUNDHEITSMINISTER MÜCKSTEIN

APA-POOL / APA / picturedesk.com

Wolfgang Mückstein ist am Montag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als neuer Sozial- und Gesundheitsminister angelobt worden.

Mückstein übernimmt die Aufgabe von Rudolf Anschober, der das Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Der neue Minister war bisher Mit-Inhaber eines Primärversorgungszentrums in Wien und für die Grünen in der Ärztekammer aktiv.

Zu den Patienten dieser Gruppenpraxis gehört auch der Bundespräsident selbst. Van der Bellen würdigte dann auch, dass Mückstein wichtige Pionierarbeit geleistet habe. Ärzte würden im Land das höchste Vertrauen der Bevölkerung genießen: "Ich bin zuversichtlich, dass Sie auf dieses Vertrauen auch als Gesundheitsminister bauen können."

"Herausfordernde" Aufgaben

Die Aufgaben, die vor dem Ressortchef stehen, nannte das Staatsoberhaupt - wenig überraschend - "herausfordernd". Nicht nur gelte es die Pandemie in den Griff zu bekommen. Es müsse auch einer möglichen Spaltung der Gesellschaft entgegengewirkt werden, soziale Verwerfungen müssten eingedämmt werden.

Insgesamt zeigte sich der Präsident aber "zuversichtlich", dass die Krise gemeinsam bewältigt werde. Alleine könne solch eine Jahrhundertkrise auch der Gesundheitsminister nicht lösen, es brauche die ganze Regierung, die Landeshauptleute, Bürgermeister, das Gesundheits- und Pflegepersonal und die gesamte Bevölkerung.

Van der Bellen zeigt sich zuversichtlich

Positiv für den Bundespräsidenten: Impfungen schritten voran, die Zahl der Neuinfektionen gehe zurück. Daher hoffe er sehr, dass man bald wieder das könne, was uns Menschen ausmache, sich treffen, einander einladen: "Vielleicht können wir uns sogar bald wieder die Hände schütteln.

Mückstein wurde von Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler begleitet und setzte auch ein modisches Zeichen, indem er mit Sneakers und ohne Krawatte in der Präsidentschaftskanzlei einkehrte. Corona-bedingt war Mücksteins Familie bei der Angelobung nicht dabei. Der neue Minister ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.

Mückstein: Fokus auch auf soziale Auswirkungen

Im Anschluss an die Angelobung zeigte sich Mückstein "berührt" und betonte, gleich an die Arbeit gehen zu wollen. Angesetzt ist etwa ein Treffen mit dem Krisenstab. Neben der Pandemiebekämpfung will er auch einen Fokus auf die sozialen Auswirkungen der Krise legen. Kanzler Kurz zeigte sich über die "ausgezeichnete" Personalauswahl des Vizekanzlers erfreut und froh, "dass wir jetzt einen Praktiker im Team haben". Kogler attestierte dem neuen Minister "Tatkraft und Weitblick".

Eine formale Amtsübergabe durch Vorgänger Anschober gibt es nicht. Diesem wurde von Van der Bellen für seine Arbeit "ganz herzlich" gedankt. Bereits vergangene Woche hat das Staatsoberhaupt den abgetretenen Gesundheitsminister zu einem längeren Gespräch in der Hofburg getroffen. (APA/Red.)

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