„Partytourismus startet bereits“ – Lockerung für heimische Nachtlokale verschoben

15. Juli
Club, Person, Human

JEAN-CHRISTOPHE BOTT / Keystone / picturedesk.com

Für die österreichische Nachtgastronomie gibt es vorerst keine Lockerung. Der Verbandssprecher beklagt, dass Disco-Besucher bereits in Nachbarländer ausweichen würden.

Die in Aussicht gestellte Lockerung für die Nachtgastronomie und eine Verlängerung der Sperrstunde bis 4:00 Uhr ab 1. August wird verschoben. Erst Ende Juli wird entschieden, ob die Nachtlokale ab 15. August aufsperren dürfen.

"Epidemiologische Lage" lasse Lockerung für Nachtlokale nicht zu

Hintergrund sind die gestiegenen Infektionszahlen. Vom Gesundheitsministerium heißt es in einer Stellungnahme, dass die "derzeitige epidemiologischen Lage in Österreich weitere Öffnungsschritte aktuell nicht zulässt." Im Zwei-Wochen-Rhythmus soll die Corona-Situation neu bewertet werden.

"Mit den VertreterInnen der Veranstaltungsbranche und der Nachtgastronomie wird es weiterhin intensive und regelmäßige Gespräche geben, um die jeweils nächsten Schritte festzulegen", so das Gesundheitsministerium. Somit wird es frühestens Ende Juli eine Entscheidung geben.

Partytourismus in Nachbarländer mit späterer Sperrstunde

"Jeden Tag gibt es in ganz Österreich 'illegale' Partys und wir dürfen nicht aufmachen", kritisiert Verbandssprecher Ratzenberger. "Auch ein Partytourismus startet bereits, etwa in die Slowakei. Dort darf bis 4:00 Uhr offen sein, in der Schweiz bis 6:00 Uhr." Er forderte vom Innenministerium, dass gegen die illegalen Veranstaltungen vorgegangen wird.

Das Gesundheitsministerium stellt klar: "Klar ist auch, dass bei geschlossenen Betrieben auch unangemeldete Großveranstaltungen im Freien nicht geduldet werden können. Wir befinden uns dazu im engen Austausch mit dem Innenministerium."

Forderung nach Fixkosten-Ersatz für Nachtlokale

Ratzenberger erneuert seine Forderung nach einem rückwirkenden 100-prozentigen Ersatz der Fixkosten. Ansonsten würden viele Lokale überhaupt nicht mehr aufsperren. Für finanzielle Abgeltung sprach sich auch das Gesundheitsministerium aus. "Neben allfälligen Öffnungsschritten steht vor allem die finanzielle Absicherung der Betriebe im Fokus. Wir werden uns für rasche und zielsichere Unterstützung für die betroffenen Betriebe einsetzen." (APA/Red.)

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