Österreich in der Corona-Krise: Wo der Zusammenhalt besonders groß ist

27. März
Person, Human, Finger

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ABD0031_20200325 – WIEN – ÖSTERREICH: Die Caritas öffnet ab Mittwoch, 25. März 2020, drei Lebensmittelnotausgabestellen in Wien. Im Bild: Lebensmittel-Ausgabe im Caritas-Lager („carla“) Mittersteig in Wien. – FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH – 20200325_PD2148

Wie meistert Österreich die Corona-Krise? Wo und in welcher Form helfen die Menschen einander?

Kreative Lösungsansätze und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind während der Corona-Krise wichtiger denn je. Allem voran im Feld der systemrelevanten Institutionen, deren Geschäftsfeld den Alltag gewährleisten. Wie in Österreich Menschen andere Menschen schützen und ihnen helfen, während sie auf ihren eigenen Schutz achten müssen, beleuchtet die Servus Reportage.

Erloschenen Mut wiederherstellen hat Priorität

Dr. Peter Kowatsch ist Arzt in St. Gilgen. Er war selbst zwei Wochen in Quarantäne. Nun praktiziert er wieder und erzählt, wie man als praktischer Landarzt mit der Situation in der Praxis umgeht. 

Um Covid-19-Tests schneller durchführen zu können, hat das Salzburger Rote Kreuz einen Test-Drive-In eingerichtet. Dort arbeitet Tobias Prehauser, ein Zivildiener der sich seinen Dienst wohl auch etwas anders vorgestellt hat. Er arbeitet nun im Hochrisikobereich, das bedeutet auf Testpersonen aufpassen während er auch den Eigenschutz einhalten muss. "Den Menschen Mut zusprechen und die Angst nehmen", ist für Tobias in der momentanen Situation das Wichtigste.
Jeder Tag birgt zurzeit eine neue Herausforderung.

So geht es auch der Lindwurm-Apotheke in Klagenfurt. Desinfektionsmittel wird im Akkord hergestellt, das Geschäft immer wieder desinfiziert. Doch die Apotheker sind für die Kunden nicht nur Händler, sondern sprechen auch Mut zu. 

Der Überlebenskampf für regionale Anbieter

In der Bäckerei Berger in Villach hält Christian Berger in seinem Familienbetrieb die Stellung. Er ist, wie es heißt, „systemrelevant“, denn zusammen mit seinen Mitarbeitern produziert und verkauft er täglich weiterhin Brot und Gebäck. Doch die Bedingungen sind schwer geworden. Denn die Gastronomie und die Schulen sind als Abnehmer weggebrochen und hinter ihnen steht keine Kette, die sie in Notfall auffangen könnte.

Die „Kaslabn“ in Radenthein ist eine Genossenschaft von Kärntner Bio-Bauern, aus deren Milch in der Schaumanufaktur Käse produziert wird. Für viele heimische Bauern ist sie, neben dem Ab-Hof-Verkauf, die einzige Möglichkeit, ihre Produkte in den Handel zu bringen. Michael Kerschbaumer hat nun in Zusammenarbeit mit der Gemeinde einen Lieferservice aus dem Boden gestampft.

Österreich: Keiner wird zurückgelassen

Bürgermeister von Globasnitz, Bernard Sadovnik, hat in Kärnten das Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ ins Leben gerufen. Zadruga Market, Fleischerei Čebul, Bäckerei Greiner, Bauernladen Erschenhof und Bauernladen Kordesch-Müller sind Teil der Lebensmittelgrundversorung für alle Bürger. Ziel ist die koordinierte Zustellung zum Schutz von älteren Bürger und Auslieferung von Medikamenten. Er liefert als Bürgermeister selbst aus. So wird er nicht nur zum Lieferanten, sondern behält auch den persönlichen Kontakt zu seinen Bürgern.

In einer Volksschule kümmert sich die Lehrerin Doris Weithaler um eine einzige, schwer sehbehinderte Schülerin - Lily. Ihre Eltern sind Ärzte und rund um die Uhr im Einsatz. Ohne das Engagement der Pädagogin wäre das nicht möglich.

Servus Reportage: Österreich hält zusammen – Gemeinsam gegen die Corona-Krise, am Samstag, 28.03., ab 19:35 Uhr bei ServusTV.

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