Wein kann eine bessere Wertanlage als Aktien sein

20. Dez.
Shelf, Machine, Alloy Wheel

© ServusTV / Oliver Lerch

Wein trinken und dabei reich werden, das geht nicht. Aber Wein sammeln, nicht trinken und damit reich werden, ist durchaus möglich.

Nämlich dann, wenn man in die Anschaffung der „richtigen“ Weine investiert. Gewinne von bis zu 700 Prozent sind heute möglich, wenn man Anfang der 90er-Jahre französische Spitzen-Weine und gute Jahrgänge gekauft hat.

Detailwissen wichtig

Flüssige Schätze im Weinkeller können bessere Wertanlagen sein als Aktien. Aber um in diesem Markt mitzuspielen, sollte man sich ein exzellentes Detailwissen über die Weine aneignen und Experte werden, was Lagen und Produzenten betrifft. Der Weinhandel ist ein Milliardenmarkt, aber nicht jeder teure Wein taugt als Wertanlage.

"Es muss sich um einen seltenen Wein handeln, um einen Wein, der international gefragt ist", sagt der Investor und Chef des Hedgefonds Petrus Advisers Klaus Umek. Bei Top-Weinen, etwa aus dem Bordeaux, sei aber eine Wertsteigerung von etwa sieben Prozent pro Jahr nicht nur möglich, sondern realistisch. Er investiert seit Beginn seines Berufslebens in teuren Wein und sagt es ist das schönste Hobby der Welt.

Eine besonders stabile und gute Wertsteigerung zeigt sich vor allem bei den weltbekannten Weingütern aus Frankreich, wie zum Beispiel den edlen und besonders teuren Weinen von Chateau Lafite-Rothschild oder Chateau Haut-Brion oder Chateau Petrus. "Diese Label-Weine werden natürlich auch als Prestige gekauft“.

Arlberger sammelt teure Weine

Einer, der sie in seinem Weinkeller hat, ist die Arlberglegende Adi Werner vom Hospiz am Arlberg. Er hat Anfang der 80er-Jahre begonnen, große Bordeauxweine zu kaufen und dann auch systematisch zu sammeln. „Der spanische König hat die Weine sehr geschätzt und war achtmal im Hospiz“, erzählt uns Adi Werner bei einem Besuch des edlen Weinkellers des Hospiz.

Für eine Wertanlage eignen sich nur sehr gute Jahrgänge und Weine von international renommierten Weingütern. Zudem wird die Wertentwicklung auch von den Urteilen namhafter Weinkritiker beeinflusst. Einen dieser Weinkritiker und -sammler haben wir in seinem privaten Weinkeller besucht. Es handelt sich um Wolfgang Rosam, Herausgeber und Chefredakteur des Gourmetmagazins Falstaff, er gibt uns einen Einblick in seine private Weinsammlung.

Einer der Wein nicht sammelt, sondern einige teure und gefragte heimische Weine herstellt, ist Lucas Franz Pichler. Er führt das berühmte Weingut F.X.Pichler in der Wachau in siebenter Generation. Lucas Franz Pichler ist Geschäftsführer, Weingärtner und Önologe des Weinguts. Einer seiner Spitzenweine ist der „Unendlich“, über den Lucas Franz Pichler sagt: „Unsere Leidenschaft liegt darin, einen Wein zu erschaffen, der ein Erlebnis für die Sinne ist, eben ein Gesamtkunstwerk“, und das dürfte mit dem Riesling Smaragd Unendlich gelungen sein, der auch mit 100 Parker Punkten prämiert wurde. Eine Flasche des aktuellen Jahrgangs ist, wenn überhaupt, nicht unter 200 Euro zu haben.

Auch Betrüger haben Wein für sich entdeckt

Teure Werte rufen aber auch Betrüger und Kriminelle auf den Plan. Weinfälscher und Etikettenfälscher versuchen durch den Verkauf von gefälschten teuren Weinen, in dem sie in Originalflaschen mit Original-Etiketten billigen Wein füllen, zu Geld zu kommen. Der Chefsommelier des Hotels Palais Coburg, Wolfgang Kneidinger zeigt, was das Palais Coburg dagegen unternimmt. Er sagt: „Besonders teure und exklusive Flaschen zerstören wir nach deren Genuss“.

Außerdem zeigt uns der internationale Starsommelier Kneidinger seine, die schon mehrmals als die „Beste Weinkarte der Welt“ prämiert wurde und führt durch den wohl exklusivsten Weinkeller Österreichs mit 60.000 Weinflaschen, aufgeteilt in insgesamt sechs verschiedenen Weinkellnern, mit einem Wert von ca. 30 Millionen Euro im Palais Coburg.

Wein eignet sich also definitiv als Wertanlage, wenn man sich auskennt und weiß was man kaufen muss, trinken darf oder lagern sollte.

Servus Reportage: Wein als Wertanlage – Das flüssige Gold?, am Donnerstag, 23. Dezember um 21:10 Uhr bei ServusTV.

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