Reportage: Fleischnation Österreich – woher kommt unser Schnitzel?

2. Juni
Knife, Weapon, Blade

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Mit einem Fleischkonsum von über 60 kg pro Person und Jahr liegt Österreich weltweit im Spitzenfeld. Greenpeace kritisiert die Schweinehaltung in Österreich und das jüngste Volksbegehren "Stoppt Lebendtier-Transportqual" hat 426.938 Unterschriften bekommen. Doch warum gelten in Österreich die niedrigsten Standards zum Halten von Schweinen in der EU?

Servus Reportage: Einmal Schnitzel bitte! Wo kommt unser Fleisch wirklich her?, am Donnerstag, 2. Juni um 21:10 Uhr bei ServusTV Österreich. Nach Ausstrahlung abrufbar in der Mediathek bei ServusTV On.

Ob Schnitzel, Rostbraten oder Leberkäse – Fleischgerichte gehören zu den Lieblingsspeisen der Österreicher. Doch woher stammt das Fleisch auf unserem Teller und wie wurde es produziert? In einem kleinen Bauernhof in Österreich mit artgerechter Tierhaltung oder doch in Massentierhaltung irgendwo im Ausland? Der Konsument erfährt das in vielen Fällen nicht, selbst wenn er danach fragt. In der Gastronomie etwa muss in Österreich gar nicht angegeben werden, woher das Fleisch kommt. Ebensowenig in einer Metzgerei. Und bei Fleischprodukten im Supermarkt sind die Kennzeichnungen oftmals irreführend. Ein Stück Fleisch, dessen Verpackung eine rot-weiß-rote-Österreich-Fahne ziert, muss nicht zwingend aus Österreich stammen. Bei verarbeiteten Produkten wie Wurst oder Salami zählt ohnehin der Ort der Wertschöpfung mehr als der Ort, wo der Primärrohstoff her kommt.

Und selbst wenn das Fleisch aus Österreich stammt, was zum Beispiel durch das AMA-Gütesiegel garantiert wird, sagt das nicht allzu viel über die Art der Tierhaltung aus. Oftmals steckt mehr Tierleid hinter einem Stück Fleisch, als manch einer wahrhaben will. Immer wieder werden Skandale in der Schweinehaltung oder bezüglich Tiertransporten quer durch Europa enthüllt. Warum gelten in Österreich die niedrigsten Standards zum Halten von Schweinen in der EU? Fehlt politische Durchsetzungskraft, wenn die Wirtschaftskammer gegen eine Kennzeichnungspflicht der Herkunft eintritt, obwohl sogar die Landwirtschaftskammer dafür ist? 

Spitzenkoch, Biobauern und Foodwatch-Expertinnen

In der Servus Reportage kommen Fleischproduzenten aus Österreich zu Wort: Aus Pfaffing in Oberösterreich, aus der Südsteiermark und dem Bregenzerwald. Sie öffnen ihre Ställe und zeigen, wie sie ihr Geflügel, Schweine- oder Rindfleisch produzieren. Bauern, die konventionelle Landwirtschaft betreiben und ebenso Biobauern.

Ernährungswissenschaftler erklären wie gesund bzw. ungesund Fleisch ist. Der Salzburger Spitzenkoch Andreas Döllerer erklärt im Rahmen einer Blindverkostung, wie sich qualitativ hochwertiges Fleisch von Billigfleisch in Geschmack und Konsistenz unterscheidet. Die beiden Foodwatch-Österreich-Expertinnen Heidi Porstner und Lisa Kernegger kaufen verschiedenste Fleischprodukte ein und versuchen herauszufinden, woher das Fleisch für diese Produkte stammt. 

Initiative "Da kommts her"

Was für Fleisch bietet die Gastronomie in Österreich? Die Servus Reportage wirft einen Blick in verschiedene Gasthäuser - vom Nobelrestaurant bis zur Fast-Food-Kette. Eine verpflichtende Herkunfts-Kennzeichnung von Fleischprodukten gibt es in der Gastronomie nicht. In Tirol wurde deshalb die Initiative „dakommtsher.at" gegründet. Mehr als 200 Tiroler Gastronomiebetriebe kennzeichnen auf der Speisekarte die Herkunft ihrer Zutaten freiwillig. Immer mehr Gasthäuser auch in anderen Bundesländern folgen diesem Beispiel.

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