Talk: Wer bestimmt, was die richtige oder die falsche Meinung ist?

16. Nov.
Woman, Adult, Female
Bei allen großen Themen existieren mittlerweile rote Meinungslinien. Wer sie übertritt, bekommt die mediale Moralkeule zu spüren.

Talk im Hangar-7 zum Thema „Einverstanden oder ausgegrenzt: Wie viel Meinung halten wir aus?“, am Donnerstag, 17. November um 22:15 Uhr bei ServusTV Österreich und am Freitag, 18. November um 22:35 Uhr bei ServusTV Deutschland. Nach Ausstrahlung abrufbar in der Mediathek bei ServusTV On.

Wer sich für ein Ende der Sanktionen gegen Russland ausspricht, gilt als Putin-Versteher; Wer sich auf das biologische Geschlecht beruft, als transfeindlich; Und wer sich gegen Abtreibungen einsetzt, steht sofort in der Ecke der Unerwünschten.

Soll Meinung Grenzen haben?

So auch beim aktuellen Vorschlag von ÖVP-Klubobmann August Wöginger, der angesichts stark steigender Asylzahlen eine Überarbeitung der Europäischen Menschenrechtskonvention forderte: Die EMRK sei nicht verhandelbar, hieß es prompt, und Bundespräsident Alexander Van der Bellen legte nach: Wer die Menschenrechtskonvention infrage stelle, rüttle an den Grundfesten der Demokratie.

Warum beerdigt man Debatten, bevor alle Argumente gehört wurden? Haben wir verlernt, uns sachlich mit gegenteiligen Meinungen auseinanderzusetzen? Oder gibt es tatsächlich schädliche Ansichten, denen man keine Bühne bieten sollte? Verstärken Krisenzeiten das Bedürfnis, die Welt in Gut und Böse einzuteilen? Und wer bestimmt, was die richtige oder die falsche Meinung ist?

Die Gäste beim Talk im Hangar-7

Zu Gast bei Michael Fleischhacker

  • Fürstin Gloria von Thurn und Taxis eckt immer wieder mit Meinungen jenseits des Mainstreams an, will sich aber auch künftig den Mund nicht verbieten lassen. Die mangelnde Streitkultur hält die Unternehmerin für demokratiegefährdend.
  • Für Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, gibt es sehr wohl rote Linien, nämlich dann, wenn es um Frauenrechte geht. Viele der aktuellen Debatten hält sie für Scheingefechte, die dringlichere Themen überdecken.
  • Der Aktivist und Ex-Muslim Ali Utlu wurde für seine islamkritischen Aussagen wiederholt heftig angegriffen und sogar bedroht. Nun warnt er vor dem großen Einfluss der Woke-Bewegung.
  • Wir müssten wieder lernen, aufeinander zuzugehen, sagt der Soziologe Kenan Güngör und rät beiden Seiten zu einem Ausstieg aus der jeweiligen Echokammer.
  • Mahsa AbdolzadehGrüne Bezirksrätin aus Wien, hält die Woke-Bewegung für unverzichtbar und hat einen religions- und genderneutralen Kindergarten gegründet, in dem es auch verstärkt um Umweltthemen geht.
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