Talk: Wie sinnvoll ist Europas Klima-Strategie?

3. Nov.
Person, Human, Outer Space

Alberto Pezzali / AP / picturedesk.com

Während Europa beim Klima-Gipfel in Glasgow vorangehen will, bremsen China, Russland und Indien.

Ist die Erde noch zu retten? Ist es vielleicht schon eine Minute nach Mitternacht? Die Schlagzeilen in den Medien rund um den Glasgower Klimagipfel könnten kaum düsterer sein. Seit Sonntag treffen sich in der schottischen Hauptstadt die führenden Nationen der Welt zur alljährlichen Klima-Debatte und wieder warnen Politiker und Aktivisten vor einem wohl bald schon nahenden Weltuntergang, wenn der weltweite C02-Ausstoß nicht ebenso schnell wie radikal gesenkt werde. Kranke Wälder, überflutete Täler und jährlich neue Hitzerekorde seien untrügliche Zeichen eines voranschreitenden Klimawandels, der unser aller Existenz bedrohe.

Doch nicht alle Staaten und Experten ziehen bei den ambitionierten Zielen mit: China, Russland oder auch Indien scheren aus, während die meisten europäischen Staaten weiter eisern am möglichst sofortigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern festhalten.

Die Folgen der Klima-Politik

Was jedoch bedeutet das für Verkehr, Wirtschaft und Wohnen? Müssen wir mit weiteren Preissprüngen rechnen, auch mit Energieengpässen, die bis zu einzelnen Blackouts führen könnten?

Kritiker bemängeln eine viel zu starre Strategie der Europäer, im Fokus steht dabei vor allem Deutschland, das bis zum Jahresende die letzten fünf verbliebenen Atommeiler vom Netz nehmen wird und sich dann überwiegend auf erneuerbare Energiegewinnung verlassen will. Und wie sinnvoll ist es, wenn auch Österreich ab Januar auf eine C02-Strafsteuer setzt, während vor allem in Asien noch immer neue Kohlekraftwerke in Betrieb gehen? Was bringt der Klimagipfel in Glasgow letztlich für die Verbraucher und Wirtschaft hier bei uns? Kostet der Liter Kraftstoff bald 3,10 Euro? Und welchen Einfluss hat der Mensch eigentlich tatsächlich auf den "Klimawandel", ließe sich eine Erderwärmung mit den jetzt erneut scharf diskutierten Maßnahmen überhaupt stoppen? 

Die Talk-Gäste

Zu Gast sind: Ex-Außenministerin und jetzige Energieanalystin Karin Kneissl, die Einblicke auf die Mechaniken internationaler Gipfelpolitik liefert und vor schwerwiegenden ökonomischen Folgen einer übereilten Abkehr von fossilen Energieträgern warnt; Klima-Ökonom Gernot Wagner fordert von Politik und Gesellschaft sofortiges Handeln ein, um die desaströsen Konsequenzen des Klimawandels abzufedern; 

Publizist Ulli Kulke wirft Medien wie Politik Panikmache vor und verlangt einen ganzheitlicheren Blick auf die Erderwärmung. Meteorologe Andreas Jäger wirbt für die Abkehr von Fleischkonsum und Autoverkehr, um dem Temperaturanstieg beizukommen. Und Unternehmer Götz Ruprecht sieht die Lösung in Energieinnovationen und beklagt gleichzeitig die ideologiegetriebene Technologiefeindlichkeit Europas.

Talk im Hangar-7 zum Thema „Klima-Gipfel in Glasgow: Zurück ins Mittelalter?“, am Donnerstag, 4. November um 23:45 Uhr und am Freitag, 5. November um 22:10 Uhr bei ServusTV Österreich. Am Freitag, 5. November um 22:00 Uhr bei ServusTV Deutschland.

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