Vorbild Schweden: Wer kommt am Ende besser durch die Krise?

29. Apr.
Person, Human, Path

Download von www.picturedesk.com am 29.04.2020 (15:46).
(FILES) In this file photo taken on April 22, 2020 people have lunch at a restaurant in Stockholm, during the coronavirus COVID-19 pandemic. – Stockholm health inspectors said on April 26, 2020 they ordered five bars and restaurants shuttered after they failed weekend inspections to ensure social distancing regulations were being observed to curb the spread of the new coronavirus. (Photo by Jonathan NACKSTRAND / AFP) – 20200422_PD10228 – Rechteinfo: Nur für redaktionelle Nutzung! – Editorial Use Only! Werbliche Nutzung nur nach Freigabe!

Kein Lockdown und kaum Einschränkungen: Der schwedische Umgang mit der Coronavirus-Pandemie macht seit Beginn der Krise Schlagzeilen. Doch ist es am Ende auch der bessere Weg?

Während der Rest der Welt im Kampf gegen das Coronavirus auf einen flächendeckenden Lockdown von Wirtschaft und Gesellschaft setzte und nun vorsichtig immer weitere Lockerungen umsetzt und ankündigt, wählte Schweden einen anderen Weg: Die Regierung in Stockholm setzt auf die Eigenverantwortung der Bürger.

Die Schweden können Risiko und Nutzen von „Social Distancing“ und Isolation in ihrem eigenen Interesse selbst abwägen – statt Angst zu verbreiten und umfangreiche Verbote zu erlassen, formuliert die Regierung eher Empfehlungen. Schulen, Geschäfte und Gastronomie blieben weitgehend geöffnet. Im Vergleich zu anderen Ländern herrscht vielerorts noch die alte statt einer „neuen“ Normalität.

Deutlich mehr Tote als in Österreich

Kritiker halten den schwedischen Sonderweg für unverantwortlich und verweisen auf die Zahlen: So sei die Zahl der Corona-Toten in Schweden pro 100.000 Menschen mehr als dreimal so hoch wie in Österreich. Und sie ist fast fünfmal so groß wie im Nachbarland Norwegen.

Befürworter des schwedischen Modells kann das hingegen nicht schrecken: Lockdowns wie in Österreich würden die Toten nur in die Zukunft verschieben. Sie sind überzeugt: In einem Jahr werden die Zahlen in Österreich und Schweden in etwa gleich sein, mit dem. Unterschied, dass Schwedens Wirtschaft verhältnismäßig besser dastehen werde und die gesellschaftlichen Kollateralschäden geringer sein werden.

Schwedens Modell eine Option für Österreich?

Verfolgt Schweden also den besseren Weg? Sollten wir auch unaufgeregter mit dem Coronavirus umgehen oder ist das schwedische Modell nicht auf Österreich übertragbar? Und wie sollen wir reagieren, wenn es zu einer zweiten Corona-Welle kommt?

Bei Michael Fleischhacker diskutieren:

  • Eckhard Alt, Arzt und Stammzellenforscher
  • Heinz Burgmann, Infektiologe MedUni Wien, Mitglied der Corona-Taskforce
  • Martina Leibovici-Mühlberger, Psychotherapeutin
  • Gregor Hoch, Hotelier
  • Claus Wendt, Gesundheitssoziologe (zugeschaltet)

Talk im Hangar-7 zum Thema "Leben mit Corona: Vorbild Schweden?“, am Donnerstag, 30. April, ab 22.10 Uhr bei ServusTV.

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