Vorschau auf Corona-Gipfel am Dienstag

6. Apr.
Room, Indoors, Person

Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Der Corona-Gipfel am Dienstag dürfte keine großen Verschärfungen bringen. Gesundheitsminister Anschober fehlt krankheitsbedingt. Der Wiener Bürgermeister Ludwig will eine Verlängerung der Maßnahmen.

Die Regierung bespricht einmal mehr mit Experten, Opposition und Landeshauptleuten bei einem Corona-Gipfel die Situation. Zu erwarten sind weder Verschärfungen noch Lockerungen. Einzig eine erweiterte Kooperation im Bereich der Intensivstationen steht zur Debatte.

Anschober fehlt krankheitsbedingt

Gesundheitsminister Rudolf Anschober habe "nichts Gröberes", es sei auch kein Corona-Erkrankung, betont man in seinem Büro gegenüber der APA. Beim Corona-Gipfel lässt sich Anschober von Vizekanzler Werner Kogler vertreten. Im Vorfeld hatte der Gesundheitsminister eher als Freund bundesweit strenger Maßnahmen gegolten. Bundeskanzler Sebastian Kurz bleibt indes auf dem von ihm eingeschlagenen Weg regionaler Maßnahmen.

Die Zahlen der bestätigten Corona-Fälle waren zuletzt österreichweit nach oben gegangen, auch im Westen - weil sich die britische Virus-Mutation mittlerweile dort ebenfalls breitmacht. Die Ampel-Kommission hat vergangene Woche wieder ganz Österreich auf "Rot" gesetzt, auch Vorarlberg. Dort wird auch aktuell noch an den Öffnungen selbst in der Indoor-Gastronomie festgehalten, obwohl sich die Sieben-Tage-Inzidenz binnen einer Woche auf fast 130 verdoppelt hat.

Denkbar wäre eine Verlängerung des Lockdowns in Wien, Niederösterreich und Burgenland über den 11. April hinaus. Diese ist wahrscheinlich, dürfte aber noch nicht heute verkündet werden. Einziges offiziell genanntes Ziel der Dienstags-Runde war, dass weniger Corona-belastete den stärker infektionsgeplagten Ländern helfen, also Intensivpatienten abnehmen, sollen.

Anzeichen deuten auf keine größeren Beschlüsse beim Corona-Gipfel

Den Auftakt der Gespräche machten ab 10:30 Uhr die Experten, danach folgte die Opposition. Ab 13 Uhr sind die Landeshauptleute bei den Besprechungen mit den Fachleuten dabei, diese Unterredung findet diesmal wie jene mit SPÖ, Freiheitlichen und NEOS nur per Video statt, ein weiteres Indiz, dass keine größeren Ergebnisse zu erwarten sind.

In die Richtung deuten auch Aussagen des steirischen Landeshauptmanns Hermann Schützenhöfer. Vom Vorsitzenden der LH-Konferenz hieß es vor dem Gipfel bloß, dass die Zahlen in seinem Bundesland weiterhin stabil seien.

Wiener Bürgermeister für Verlängerung der Maßnahmen

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wird beim Corona-Gipfel für eine Verlängerung der aktuellen Schutzmaßnahmen eintreten. Das hat ein Sprecher am Vormittag der APA mitgeteilt. Nach Beratungen mit Medizinern sei der Bürgermeister zu dem Schluss gekommen, dass derzeit noch keine Trendumkehr bei den Infektionen bzw. auf den Intensivstationen zu erkennen sei, hieß es. Der Schutz der Bevölkerung stehe nun im Vordergrund.

Ludwig werde den Schritt für Wien empfehlen, es mache jedoch Sinn, die geltende "Osterruhe" für die gesamte Ostregion zu verlängern, betonte der Sprecher. Details sollen nun am Nachmittag diskutiert werden. Einen Zeitpunkt, bis zu welchem Datum die Maßnahmen verlängert werden sollen, nannte Ludwig vorerst nicht. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gilt aktuell bis 11. April ein strenger Lockdown. Es gelten restriktivere Ausgangsbestimmungen. Handel und persönliche Dienstleister sind geschlossen. Die Schulen befinden sich wieder im Distance Learning. (APA/Red.)

Die Pressestamtents im Anschluss an den Corona-Gipfel, am Donnerstag, 6. April um ca. 16:00 Uhr LIVE bei ServusTV.

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