WHO-Missionsleiter hält Labortheorie für plausibel

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Die Labortheorie zähle für ihn zu den "wahrscheinlichen Hypothesen", sagt der dänische Wissenschafter Peter Ben Embarek im dänischen Fernsehen. Er hat die WHO-Mission in Wuhan geleitet. Embarek hält es für möglich, dass ein Labormitarbeiter sich bei der Probenentnahme infiziert habe und das Virus so von Fledermäusen auf den Menschen übertragen worden sei.
Noch im Jänner stuften Experten der WHO die Labortheorie als "extrem unwahrscheinlich" ein. An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.
WHO fordert von China Rohdaten
Die WHO hat China dazu aufgerufen, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von "entscheidender Bedeutung" für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie. Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen. Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Virus aus einem Institut in Wuhan entwichen sein könnte.
Die chinesische Regierung bestreitet dies nach wie vor energisch. Ein Team internationaler Experten im Auftrag der WHO hatte Wuhan erst im Jänner besuchen können - mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse. (APA/Red.)