Wien strebt ab Oktober 3.000 gratis Grippe-Impfungen pro Tag an

14. Sept.
Wien plant gratis Grippe-Impfung

HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Rund 400.000 Dosen stehen in der Bundeshauptstadt zur Verfügung - und sie werden u.a. in Impfzentren, einer "Impfbim" sowie im niedergelassenen Bereich kostenlos verabreicht, teilte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag mit. Damit will man die Impfrate gegen die saisonale Influenza verdreifachen.

Mit dem Programm will die Bundeshauptstadt die heurige Grippewelle hintanhalten bzw. abschwächen und somit insgesamt das Gesundheitssystem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie entlasten - auch, da beide Krankheiten ähnliche Symptome aufweisen würden und schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Betroffenen verursachen könnten, hieß es.

"Impfrate um das Dreifache erhöhen"

"Wir haben den Ehrgeiz, gemeinsam die Impfrate in Wien um das Dreifache zu erhöhen", sagte der Bürgermeister in einer Pressekonferenz. Das würde eine Durchimpfungsrate von bis zu 25 Prozent bedeuten: "Lassen Sie sich bitte alle impfen", appellierte er an die Bevölkerung. Ziel sei, bis zu 3.000 Menschen am Tag gegen Grippe zu impfen.

Stadt setzt auf Impfzentren, Impfstraßen und "Impfbim"

Die Verabreichung startet mit 1. Oktober und wird auf unterschiedlichem Wege abgewickelt. Einerseits richtet die Stadt sieben Impfzentren mit 34 Impfstraßen in den Bezirken 2, 3, 12, 15, 18, 21 und 22 ein. Dazu kommen die vier Impfzentren der Österreichischen Gesundheitskasse (3., 7., 10. und 21. Bezirk) und eine "Impfbim".

Dafür wird eine Straßenbahngarnitur sechs Wochen lang jeweils eine Woche an den Stationen Karlsplatz, Schwedenplatz, Belvedere, Kennedybrücke, Westbahnhof und Schottenring als mobile Impfstation zur Verfügung stehen. Zusätzlich gibt es die Gratis-Impfung auch bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die an der Aktion teilnehmen.

Terminvereinbarung online oder über 1450

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte das Prozedere: All jene, die sich gegen Grippe impfen lassen wollen, können sich ab Dienstag über das Online-Portal www.impfservice.wien oder beim Gesundheitstelefon 1450 oder bei den teilnehmenden Ärzten einen Termin vereinbaren. Ein paar Tage vor diesem erhält man dann noch ein Erinnerungs-SMS, die Verabreichung selbst erfolgt in 15-Minuten-Slots "und das Thema ist erledigt", freute sich der Ressortchef über die unkomplizierte Abwicklung. Stundenlange Wartezeiten hätten damit ein Ende, versprach er.

Als Zielgruppen hat die Stadt vor allem ältere und chronisch kranke Personen, medizinisches Personal und Kinder im Visier. Für letztere, die das Virus besonders stark verbreiten, gibt es eine Alternative zur Nadel in Form eines Nasensprays, der ab dem zweiten Lebensjahr angewendet werden kann und ab Mitte November verfügbar sein wird. In der herkömmlichen Spritzenvariante ist eine Impfung schon ab dem sechsten Lebensmonat möglich. In Kindergärten und Schulen wird übrigens nicht geimpft. Für Senioren in Pflegeeinrichtungen oder medizinisches Personal werden mobile Impfteams direkt zu den Standorten geschickt. (APA/Red.)

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