Aufstand des Volkes: Deutschland am Ende?
Deutschlands Bürger begehren auf: Seit Tagen machen die Bauern mit Traktor-Korsos, Autobahnblockaden und Kundgebungen gegen die Sparpläne der Regierung mobil, den landesweiten Protesten haben sich längst auch andere Berufsgruppen wie Fernfahrer und Handwerker angeschlossen. Und jetzt legt auch noch die deutsche Lokführergewerkschaft die Arbeit nieder. Trotz massiver Behinderungen auf Straße und Schiene stehen die Deutschen mehrheitlich hinter den Protesten, wie Umfragen zeigen.Denn die Wut ist groß, zwei Drittel wünschen sich sogar einen Kanzlerwechsel. Doch die Regierung blockt ab: Die Aktionen seien unverhältnismäßig und würden von rechtsextremen Kräften unterwandert. Wie weit dürfen Demonstrationen und Proteste gehen? Misst die Politik je nach Anliegen mit zweierlei Maß? Steht Deutschland am Abgrund oder ist die Wutwelle noch zu stoppen? Und droht bald auch in Österreich ein Aufstand der Bürger? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Der ehemaligen ZDF-Moderator und Bestseller-Autor Peter Hahne spricht von einem Totalversagen der deutschen Regierung – auch in der aktuellen Krise. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, kritisiert die protestierenden Bauern: Politische Forderungen dürften nicht mit Traktor, Mistgabel und Gewalt durchgesetzt werden. Die Historikerin Gudula Walterskirchen sieht die Bürger nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich massiv unter Druck. Wer ihre Proteste delegitimiere, schade der Demokratie. Der Klimaaktivist Ingwar Perowanowitsch ortet eine Doppelmoral im Umgang mit den Protesten, denn bei den Klimaklebern würde die Politik viel schneller einschreiten. Der steirische Landwirt Josef Kaiser hat Verständnis für die Sorgen seiner deutschen Kollegen und sagt: „Den NGOs wird viel Gehör geschenkt – nicht aber den Menschen, die das Land am Laufen halten.“