Kurz vor Kickl: Verhandeln oder verhindern?
Zu Gast bei Michael Fleischhacker: Robert Willacker, Politikwissenschaftler und FPÖ-Berater, Eva-Maria Holzleitner, stellvertretende SPÖ-Vorsitzende, Sebastian Brauneis, Filmregisseur und Autor sowie Albert Fortell, Schauspieler und studierter Jurist.FPÖ-Chef Herbert Kickl könnte bald Kanzler sein. Auch wenn die ÖVP von einer "schwierigen Phase" in den Koalitionsverhandlungen spricht, scheint Blau-Schwarz kurz vor dem Abschluss zu stehen. Der aktuelle Knackpunkt: die Aufteilung der Ministerien. Doch je näher Kickl dem Ballhauplatz kommt, umso massiver werden die Proteste. Am Dienstag, dem 25. Jahrestag der Angelobung der ersten schwarz-blauen Bundesregierung, zogen Zehntausende lautstark durch die Wiener Innenstadt. Die Volkspartei müsse die Verhandlungen sofort abbrechen, forderten die Demonstranten - es gelte, eine "rechtsextreme Regierung" zu verhindern. Welche Umbrüche erwarten Österreich unter Blau-Schwarz? Bedrohen Herbert Kickl und die FPÖ tatsächlich Demokratie und Rechtsstaat? Oder sind gerade die aktuellen politischen Entwicklungen Zeichen einer funktionierenden Demokratie? Und was könnte Blau-Schwarz noch zum Kippen bringen? Zu Gast bei Michael Fleischhacker: Der Politikwissenschaftler und FPÖ-Berater Robert Willacker prognostiziert einen baldigen Abschluss der Verhandlungen - die Wähler hätten ein Recht darauf, dass die Probleme im Land endlich gelöst werden. Die stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Eva-Maria Holzleitner warnt vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ: "Wir wollen die dunklen Zeiten nicht zurück!" Der Filmregisseur und Autor Sebastian Brauneis ist selbst gegen Blau-Schwarz auf die Straße gegangen, er fordert einen zivilgesellschaftlichen Schulterschluss gegen radikale Kräfte. Der Schauspieler und studierte Jurist Albert Fortell dagegen sieht in Meinungskontrollen, Redeverboten und Verunglimpfungen eine Gefahr für die Demokratie - Blau-Schwarz sei eine Chance für Österreich.