Doping-Skandal weitet sich aus: Sieben Sportler genannt

4. März
Peter Schröcksnadel

SEEFELD,AUSTRIA,20.FEB.19 – NORDIC SKIING – FIS Nordic World Ski Championships Seefeld 2019, opening ceremony. Image shows president Peter Schroecksnadel (OESV). Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Der steirische Radprofi Georg Preidler hat sich im aktuellen Blutdopingskandal selbst angezeigt. Das bestätigt der 28-Jährige in Interviews. Preidler ist der bereits vierte österreichische Spitzensportler, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen um das Netzwerk eines deutschen Sportmediziners Blutdoping gestanden hat.

Weitere Enthüllungen erwartet

Bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld wurden vergangenen Mittwoch die beiden Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf im Zuge einer Polizei-Razzia erwischt. Zwei Tage später legte auch ein Tiroler Radprofi - es soll sich um Stefan Denifl handeln - nach einer vorübergehenden Festnahme ein Geständnis ab.

Auch zwei estnische und eine kasachischer Langläufer sind geständig. Weitere Enthüllungen sind sehr wahrscheinlich. Bei der Polizei-Aktion waren Medienberichten zufolge in Erfurt 40 Blutbeutel im Besitz des deutschen Mediziners beschlagnahmt worden.

Schröcksnadel und Gandler belasten Dürr

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sagt in einem Interview bezüglich des Kontakts von Johannes Dürr zu Max Hauke und Dominik Baldauf: "Das ist bestätigt worden, dass der Herr Dürr bereits damals die zwei Leute zu dem Arzt gebracht hat."

Zudem gab Markus Gandler an, Hauke und Baldauf darauf angesprochen zu haben: "Ich habe einfach nur die Frage gestellt, steht ihr womöglich mit dem von 2014 überführten Athleten unter einer Decke", erklärt der Tiroler. "Dann war die Antwort darauf: 'Unter einer Decke stecken wir nicht. Aber er hat uns zu diesem Arzt hingeführt.' Wenn das nicht der Beweis ist, was dann."

Dementi von Dürr

Von Dürr kam umgehend ein Dementi. Er ließ dem ORF via Anwalt eine Stellungnahme mit folgendem Wortlaut zukommen: "Die angeblichen Anschuldigungen von Dominik und Max sind unwahr. Ich habe KEINE Kontaktdaten des in den Medien genannten Doping-Arztes (wie Name, Telefonnummer oder Adresse) an die beiden Sportler weitergegeben." (APA)

"Sport und Talk": Das große Seefeld-Fazit

Einmal mehr steht also der österreichische Langlauf-Sport vor einem Scherbenhaufen. Bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" am 4. März diskutieren u. a. Markus Gandler, Luis Stadlober und Bernhard Kohl über den Dopingskandal von Seefeld. Weiters blicken Andreas Felder, Stefan Kraft, Michael Hayböck und Eva Pinkelnig sowie Bernie Gruber und Franz-Josef Rehrl auf ihre WM-Erfolge zurück.

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