Formel 1: Vettel wegen Ausbootung sauer auf Ferrari

3. Juli
SPIELBERG,AUSTRIA,28.JUN.19 - MOTORSPORTS, FORMULA 1 - Grand Prix of Austria, Red Bull Ring, free practice. Image shows Sebastian Vettel (GER/ Ferrari). Photo: GEPA pictures/ Andreas Pranter

Foto: GEPA Pictures / Andreas Pranter

Knalleffekt vor dem Saisonstart der Formel 1 in Spielberg: Ferrari-Star Sebastian Vettel fühlt sich von den Italienern abgeschoben - es habe nie ein Angebot gegeben, weiterzumachen.

Sebastian Vettel hat vor dem Saison-Auftakt der Formel 1 in Österreich seinem Ärger über die Art seiner Ausmusterung bei Ferrari Luft gemacht. Die Entscheidung, den am Jahresende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sei für ihn "überraschend gekommen", sagte der Deutsche am Donnerstag in Spielberg. "Wir hatten nie eine Diskussion. Es lag nie ein Angebot auf dem Tisch."

Pikant: Bei der Verkündung der Entscheidung im Mai hatten Ferrari und Vettel noch einen gemeinsamen Entschluss kommuniziert. "Das Team und ich haben gemerkt, dass es nicht mehr den gemeinsamen Wunsch gab, über das Ende dieser Saison zusammenzubleiben", wurde Vettel damals in einer Mitteilung des Rennstalls zitiert. Einen Tag vor seinem 33. Geburtstag widersprach dem Vettel nun in Spielberg. Es habe gar keine "Knackpunkte" hinsichtlich der Verhandlungen gegeben, weil gar nicht verhandelt worden sei.

Rivalität zwischen Vettel und Jung-Star Leclerc

Ferrari hatte damals zu einem erstaunlich frühen Zeitpunkt das Kapitel Vettel abgeschlossen. Künftig setzt die Scuderia ganz auf Jung-Star Charles Leclerc (22), an dessen Seite ab 2021 der Spanier Carlos Sainz junior (25) fahren wird. Die Vettel-Entscheidung löste vielfach Verwunderung aus, weil eigentlich kaum vorstellbar ist, dass Vettel in seiner letzten Saison wirklich den Teamplayer gibt. Schon im Vorjahr waren Vettel und Leclerc mehrmals aneinandergeraten.

Seit längerem wird über ein künftiges Engagement Vettels bei Mercedes gesprochen. Dort laufen die Verträge von Weltmeister Lewis Hamilton und Valtteri Bottas am Jahresende ebenfalls aus. Auch Vettels ehemaliges Mastermind Helmut Marko hielte den Deutschen bei Mercedes für ein spannendes Thema. Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff räumte dem vierfachen Weltmeister mit Red Bull aber lediglich eine Außenseiter-Chance auf ein Cockpit ein.

Entscheidung über Vettel-Zukunft völlig offen

Eine Entscheidung über seine Zukunft hat Vettel laut eigener Aussage noch nicht getroffen, aufgegeben aber auch noch nicht. "Wenn das richtige Angebot kommt, dann will ich weitermachen. Weil ich das Gefühl habe, dass ich noch mehr leisten kann", gab er sich kämpferisch.

Eine einjährige Auszeit - und das ist neu - kommt für Vettel offenbar eher nicht infrage. "Wenn Du bereit bist, die Tür zu schließen, dann solltest Du wirklich bereit sein, sie zu schließen. Und nicht darauf hoffen, dass sie sich wieder öffnet", betonte er. Der Deutsche wolle aber sicherstellen, dass es dann auch die richtige Entscheidung für ihn und seine Zukunft sei. Er wisse, was für ihn passe, weil er ein konkurrenzfähiger Typ sei. "Ich brauche das richtige Paket und die richtigen Leute um mich herum." (APA/red.)

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