Ist in unserer Gesellschaft Platz für unbequeme Meinungen?

30. Jan.
Audience, Crowd, Person

Download von www.picturedesk.com am 30.01.2020 (09:01).
22 May 2019, Thuringia, Erfurt: Thilo Sarrazin (SPD), former Berlin Senator for Finance, appears in the Arena Erfurt. The discussion and reading will take place at the invitation of SPD Member of State Parliament Helmerich, a former AfD member. The SPD Thuringia has officially distanced itself from the invitation. Sarrazin is undergoing SPD expulsion proceedings because of his controversial anti-Islamic theses. Photo: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa – 20190522_PD7793

Im Hangar-7 sind zwei umstrittene und meinungsstarke Autoren zu Gast - Thilo Sarrazin und Thor Kunkel. Beide sorgten mit Büchern für heftige Diskussionen.

„Dem darf man doch keine Bühne geben!“ Aussagen wie diese füllen soziale Medien und bestimmen auch im öffentlichen Diskurs immer öfter, mit welchen Meinungen und Argumenten man sich auseinandersetzt. Die Folge: viele Menschen beklagen Redeverbote und eine intellektuelle Lähmung.

Viele Argumente nicht sozial erwünscht?

Im Rahmen der geltenden Gesetze darf jeder sagen, was er für richtig hält. Was früher auf den Stammtisch beschränkt blieb, kann heute auf der ganzen Welt ein Publikum finden. Mehr Meinungsfreiheit gab es noch nie. Doch immer mehr Menschen beklagen, dass unbequeme Meinungen sehr schnell sozial geächtet werden, statt diese inhaltlich zu diskutieren.

Der Vorwurf lautet: Es zählt nicht die Stichhaltigkeit des Arguments, sondern ob dieses sozial erwünscht sei. Wie berechtigt ist diese Kritik? Ist da etwas dran oder begeben sich hier Provokateure in die Opferrolle? Und wie hat sich unsere Debattenkultur verändert?

Talk mit Skandal-Autoren

Zwei meinungsstarke Provokateure beim Talk im Hangar-7 zu Gast: Der umstrittene Bestseller-Autor Thilo Sarrazin, den die deutschen Sozialdemokraten mit aller Macht aus der Partei ausschließen wollen, und der Schriftsteller Thor Kunkel, der einst umjubelt und heute als AfD-Wahlkampfberater diffamiert wird.

Beide klagen: Sie würden ins Abseits gedrängt, ihre Schriften bewusst ausgeblendet. Doch Kritiker kontern: Provokateure dürften doch alles sagen – ein Anrecht auf Zustimmung gäbe es aber nicht. Vielmehr würde hier versucht, zuerst zu provozieren, um dann beim ersten Gegenwort die Opferrolle einzunehmen. Verliert unsere Gesellschaft die Bereitschaft zur Debatte? Was hat sich im Umgang mit Andersdenkenden verändert? Bei Michael Fleischhacker im Hangar-7 diskutieren:

  • Thilo Sarrazin, Bestseller-Autor und langjähriger SPD-Finanzsenator
  • Josef Kalina, PR-Berater
  • Thor Kunkel, Skandal-Autor und Wahlkampfexperte
  • Barbara Toth, Journalistin und Historikerin
  • Frank A. Meyer, Publizist 

Talk im Hangar-7 zum Thema „Unbequeme Meinungen: Ausgrenzen statt diskutieren?“ am Donnerstag, 30.01., um 22:15 Uhr bei ServusTV.

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