Keine „Olympia“-Sorgen für Kitz-Turnierdirektor Antonitsch

30. Juli
Crowd, Person, Human

KITZBUEHEL,AUSTRIA,27.JUL.19 – TENNIS – ATP World Tour, Generali Open, draw. Image shows Alexander Antonitsch. Photo: GEPA pictures/ Matthias Hauer

Ex-Weltklassemann Alexander Antonitsch ist schon zum neunten Mal Turnierdirektor beim Generali Open in Kitzbühel.

Er ist schon zum neunten Mal Turnierdirektor beim Generali Open in Kitzbühel. Ex-Weltklassemann Alexander Antonitsch freut sich über ein stetig wachsendes Publikumsinteresse beim ATP-250-Event in der Gamsstadt. Die Chancen, dass der Zuschauerrekord des Vorjahres mit 50.000 Fans (erstmals seit der Ära von Thomas Muster, Anm.) wieder erreicht wird, stehen gut.

"Das hat heuer schon brutal früh begonnen. Seit wir die Tickets rausgegeben haben, ist es losgegangen", erzählte Antonitsch im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Trotz des Tennis-Booms rund um Dominic Thiem beschränkt sich die Begeisterung keineswegs nur auf Österreichs Weltranglisten-Vierten. "Es hat auch voriges Jahr mega überrascht, - so gerne wir hier Dominic im Finale haben -, aber ein Finale Istomin - Klizan war bei unfassbarer Stimmung ausverkauft. Die Spieler selbst waren begeistert."

"Award of Excellence"

Dies brachte dem Event im Vorjahr auch den "Award of Excellence" 2018 für das "Beste Fan-Erlebnis" der ATP. Sozusagen rechtzeitig zur heuer 75. Auflage des seit 1904 ausgetragen Turniers, das seit Jahrzehnten Bestandteil der ATP-Tour ist. "Ich glaube, ab Mittwoch wird es wirklich voll sein", meinte Antonitsch. Ab diesem Tag gibt es bis zum Finale am Samstag nur noch Restkarten.

Dank der Verpflichtung von Dominic Thiem auch für das Jahr 2020 ist Antonitsch auch eine andere Sorge los: Normalerweise veranlasst die Terminkollision des Turniers unmittelbar vor den Olympischen Spielen viele Spieler zu Absagen. Gerade 2020, wo auf Hartplatz in Tokio gespielt wird, wäre wieder so ein Jahr. Doch zumindest "Zugpferd" Thiem hat sich ja schon länger entschieden, erst 2024 bei den Spielen in Paris in Roland Garros und damit auf Sand anzutreten.

"Ja, nächstes Jahr ist es auf gar keinen Fall so und 2024 auch nicht, weil da ist Paris auf Sand." Da könne sogar so etwas passieren sein wie 1992, als die Spiele auf Sand in Barcelona ausgetragen wurden. Damals waren sogar die US-Stars Pete Sampras und Jim Courier nach Kitzbühel gekommen. Sampras hatte damals übrigens seinen ersten Sandplatz-Titel geholt, Courier war gleich zum Start ausgeschieden.

Bis 2028 Ruhe

"So gesehen haben wir bis 2028 Ruhe", meinte Antonitsch. Zudem strebt man ja weiterhin den Termintausch mit Umag an, womit Kitzbühel zwei Wochen früher und gleich nach Wimbledon über die Bühne gehen würde. Dann kann man auch Stars, die auf dem "heiligen Rasen" früh scheitern, nach Tirol locken.

Zurück in der Gegenwart, wäre freilich ein Dominic Thiem im Endspiel oder gar mit seinem ersten Heim-Titel ein großer Wunsch der Veranstalter. "Aber das ist genauso wie das Wetter, das haben wir nicht im Griff. Wir können nur aus den Fehlern, die wir vielleicht gemacht haben, lernen", meinte der 53-jährige Kärntner. Antonitsch spricht dabei die vielen Ansprüche an Thiem für diverse Rundherum-Verpflichtungen in der Vergangenheit an. "Da ist zu viel passiert. Was er machen will, das ist es, aber wir quälen ihn nicht mit Aktivitäten."

Drei Österreicher-Duelle

Die drei Österreicher-Duelle an drei Tagen en suite sieht Antonitsch mit gemischten Gefühlen. "Wenn ich fünf Österreicher im Hauptbewerb habe, habe ich jetzt nicht die Chance, dass jetzt fünf in die zweite Runde kommen." Zudem sei es von der Stimmung her angenehmer, wenn ein Österreicher gegen einen Ausländer spielen kann.

In Verbesserungsarbeiten im und rund um das Stadion wurde auch von Seiten der Gemeinde investiert, die augenscheinlichste Änderung ist eine große Sonnenschutzplane auf der Ost-Tribüne, die 450 Menschen Schatten spendet. "Das ist eine Riesen-Investition, das wird sich in vier, fünf Jahren erst amortisieren", weiß Antonitsch.

Antonitsch wird übrigens Ex-Thiem-Coach Günter Bresnik nicht in Kitzbühel begrüßen. Der Niederösterreicher arbeitet ja seit zwei Monaten mit Antonitsch-Tochter Mira. "Er stellt einige Sachen bei ihr um. Wir sind mega dankbar. Auch wenn ich daneben stehe, lerne ich noch Tag für Tag dazu, an welchen Rädchen und Feinheiten man da drehen kann." (APA)

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