Zurück aufs Land - Wir gründen ein Dorf
Eigentlich galt bisher der Trend, dass junge Menschen aus den ländlichen Regionen in die Städte geflüchtet sind. Dass auch der umgekehrte Weg denkbar ist, zeigt der „totgesagte“ Ort Gutenstein in Niederösterreich.Begonnen hat die „Wiedergeburt“ von Gutenstein, als Michael Kreuzer das Bürgermeisteramt übernommen hat. Ihm geht es darum, das gesamte Dorf samt regionaler Wirtschaftskreisläufe wiederzubeleben und die Wertschöpfung in der Region zu halten. Neben der Gemeinschaft der angestammten Gutensteiner ist ihm aber auch die Ansiedelung junger engagierter Dorfbewohner wichtig. Darum hat er auch massiv um Theresa Mai geworben, die mit Ihrer Firma „Wohnwagon“ auf der Suche nach einem Firmenstandort am Land war. Das Unternehmen übersiedelte also von Wien nach Gutenstein. Ein idealer Standort, wie Theresa sagt, um ihre Tiny Houses autark, regional und ökologisch zu produzieren. „Wohnwagon“ wirkte wie ein Magnet auf andere junge Leute, die eine Antwort auf die Frage „Was brauche ich eigentlich für ein gutes Leben?“ suchten. Und so kamen Veronika und Erich aus Bayern nach Gutenstein, um hier Ihre Gemüsebeete zu bestellen und Niki und Jakob aus Wien richteten in einem Altbestand ihre Physiotherapie-Praxis ein. Sabine und Tom sind als Baumpfleger, Naturmöbelbauer und Keramiker im Ort aktiv, Simone kümmert sich in Gutenstein um ihren Sohn und ihre Großmutter und Christoph übersiedelte sogar aus dem Norden Deutschlands in den kleinen Ort. Und wie geht es den alteingesessenen Gutensteinern mit den „Neuen“? Eigentlich recht gut, obwohl der Slogan „Wir gründen ein Dorf“, mit dem Theresa Mai bei einer Bürgerversammlung geworben hat, für einiges an Verwirrung sorgte. Ob die Umsetzung der Ideen und Träume der Zuzügler gelingen wird?