Landtagswahl Steiermark: ÖVP-Triumph, FPÖ-Absturz

24. Nov.
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ABD0133_20191124 – GRAZ – ÖSTERREICH: VP-Bundesparteichef Sebastian Kurz und ÖVP-Spitzenkandidat Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer am Sonntag, 24. November 2019, in seinem Büro im Rahmen der steirischen Landtagswahl in Graz. – FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU – 20191124_PD6369

Laut Hochrechnung legen ÖVP und Grüne bei der steirischen Landtagswahl zu, FPÖ und SPÖ verlieren.

Die ÖVP hat bei der Steiermark-Wahl mit großem Zugewinn den ersten Platz erobert. Laut dem vorläufigen Endergebnis kommt die Volkspartei auf 36,6 Prozent, ein Plus von rund 8 Prozentpunkten. Die SPÖ verlor deutlich, die FPÖ stürzte um fast neun Prozentpunkte ab. Stark zulegen konnten die Grünen. NEOS und KPÖ schafften den Landtagseinzug.

Noch nicht enthalten sind im vorläufigen Endergebnis die rund 90.000 zu erwartenden Briefwahlstimmen. Sie werden erst am Montag ausgezählt, dürften die Stimmenanteile zwar nur minimal verändern - dafür aber noch Mandate verschieben.

SPÖ verliert deutlich

Die SPÖ kam im Sonntag veröffentlichten Urnen-Ergebnis auf 22,9 Prozent und büßte gegenüber dem Endergebnis 2015 6,4 Prozentpunkte ein. Mit den ausständigen Briefwahlstimmen sehen die ARGE Wahlen-Hochrechner die SPÖ bei 23 Prozent.

Das Ergebnis der ÖVP vom Sonntagabend bedeutet ein Plus von 8,2 Prozentpunkten gegenüber dem Endergebnis 2015. Mit den Briefwahlstimmen wird sich das ÖVP-Ergebnis nur leicht nach unten bewegen - auf 36,3 Prozent. Gegenüber der letzten Wahl legt die Volkspartei damit schlussendlich um 7,8 Prozentpunkte zu, so die ARGE Wahlen.

Die FPÖ stürzte in der Urnenwahl auf 17,9 Prozent ab - ein Minus von 8,8 Prozentpunkten gegenüber 2015. Die Briefwahlstimmen werden ein weiteres Abrutschen bringen, laut ARGE Wahlen auf 17,1 Prozent. Das Minus wird letztendlich 9,6 Prozentpunkte betragen.

Erfolg für die Grünen

Die Grünen legten deutlich zu - im vorläufigen Endergebnis kam die Öko-Partei auf 11,4 Prozent (+4,75 Prozentpunkte). Inklusive der Briefwähler werden die Grünen sogar 12,2 Prozent erreichen, was schlussendlich einen Zuwachs gegenüber 2015 um 5,5 Prozentpunkte bedeutet, so die ARGE-Schätzung.

Den Einzug in den Landtag geschafft haben KPÖ und NEOS. Die KPÖ kam im Urnen-Ergebnis auf 6,0 Prozent (+1,8). Inklusive Briefwahlstimmen dürften es 6,1 Prozent werden. Für NEOS wurden am Wahlsonntag 5,1 Prozent (+2,5) ausgewiesen. Mit allen Briefwahlstimmen wird das pinke Ergebnis dann bei 5,5 Prozent liegen, so die ARGE Wahlen-Prognose.

Kurz: "Sensationeller Erfolg"

ÖVP-Bundesparteiobmann Sebastian Kurz sieht im Ergebnis der steirischen Landtagswahl einen "sensationellen Erfolg für Hermann Schützenhöfer und die Steirische Volkspartei". Landeshauptmann Schützenhöfer selbst sagt: "Vor fünf Jahren gab es drei gleich starke Parteien und jetzt haben wir den Rückstand zur SPÖ in einen Vorsprung von mindestens zehn Prozent umgewandelt. Und auf die FPÖ haben wir mindestens 15 Prozent Vorsprung. Aber wir brauchen einen Partner, wir sind nicht alleine auf der Welt. Ich werde morgen damit beginnen, gemeinsam die Steiermark zu entwickeln", so Schützenhöfer.

Hofer über FPÖ-Ergebnis enttäuscht

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer zeigte sich "enttäuscht" vom Ergebnis der Landtagswahl in der Steiermark. "Die Nachwirkungen des Ibiza-Skandals haben nach der Bundespartei und unseren Freunden in Vorarlberg nun leider auch die Steiermark getroffen", sagte Hofer in einer Aussendung.

Mit dem Ergebnis der SPÖ könne man nicht glücklich sein, meinte der steirische LHStv. und SPÖ-Chef Michael Schickhofer. Das vorläufige Ergebnis sei besser als die Umfrage, die die SPÖ bei 19 Prozent gesehen hätten. "Der steirische Weg ist gestärkt, auch wenn ich mit der Verteilung nicht zufrieden sein kann."

Der Grünen-Generalsekretär Thimo Fiesel sieht im Ergebnis der steirischen Landtagswahl einen "sehr erfreulichen Tag" für seine Partei. Der Weg der Grünen habe sich nach der Nationalratswahl und der Vorarlberger Wahl nun neuerlich bestätigt, in der Steiermark werden die Grünen erstmals zweistellig, freute sich Fiesel im Gespräch mit der APA. (APA/RED)

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