Liederbücher: Wo beginnt antisemitische Hetze?

7. Nov.
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Frankreich. Basse Normandie. Manche. Sainte Marie du Mont. Kirche
innen. Altes Gesangbuch. Detail. – 20100721_PD0951

Im Hangar-7 diskutieren prominente Gäste über rechte Liederbücher, Hetze, politische Korrektheit und Meinungsfreiheit.

Wenige Wochen vor der steirischen Landtagswahl sorgt ein Liederbuch für ein innenpolitisches Beben: Im Liedgut einer Burschenschaft aus Knittelfeld finden sich antisemitische und neonazistische Passagen. Mitglied dieser Verbindung ist auch ein namhafter FPÖ-Politiker. Kritiker sind empört: Die Burschenschaften seien ein Hort brodelnden Antisemitismus, und ihr Einfluss wachse zusehends. Sie fordern ein hartes Durchgreifen und rigorose Strafen im Umgang mit den Männerbünden.

"Harmlose Spottverse"

Burschenschafter warnen dagegen vor Panikmache: Bei den Liedern handle es sich um harmlose Spottverse, das Geifern der Moralapostel wäre reichlich übertrieben. Sie würden heutige Moralvorstellungen heranziehen, um historisch gewachsenes Liedgut und Liederbücher zu bewerten. Und: Letztlich sei das ein Versuch, politisch Andersdenkende zu unterdrücken. 

Wie gefährlich sind die Burschenschaften und wie groß ist ihr Einfluss in unserer Gesellschaft? Welches Gedankengut schlummert im Untergrund der Männerbünde? Muss man historisches Kulturgut den Moralvorstellungen der heutigen Zeit anpassen? Lassen sich politisch unliebsame Ansichten so einfach unterdrücken? Und welche Meinungen muss eine aufgeklärte Gesellschaft aushalten? 

Talk: Rechtes Liedgut

Bei Michael Fleischhacker im Hangar-7 diskutieren der Burschenschafter und ehemalige FPÖ-Mandatar Andreas Mölzer, die ehemalige ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, der Ex-Politiker und Antifaschist Karl Öllinger und Philosoph Georg Schildhammer.

Talk im Hangar-7: "Rechtes Liedgut: Harmlos oder Hetze?" am Donnerstag, 07.11., um 22:10 Uhr bei ServusTV.

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