Nach dem 5:0: Der FC Bayern im Titel-Stresstest

8. Apr.
Person, Human, Sphere

MUNICH,GERMANY,06.APR.19 – SOCCER – 1. DFL, 1. Deutsche Bundesliga, FC Bayern Muenchen vs Borussia Dortmund. Image shows the rejoicing of David Alaba (Bayern). Photo: GEPA pictures/ Thomas Bachun – DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.

Der FC Bayern hat mit einer Gala-Vorstellung Kurs auf den neuerlichen Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft genommen. Das 5:0 am Samstag in München über Dortmund soll auch das Meisterstück von Niko Kovac sein - der jedoch angesprochen auf die nächtliche Party von Jerome Boateng in der Edeldisco P1 mit reichlich Verdruss zu einer Grundsatzrede ansetzte.

In seinem "Wort zum Sonntag" forderte Kovac mehr Respekt und weniger Sensationsgier, denn für ihn stand nur der sportliche Wert des weichenstellenden Sieges im Kampf um die Schale im Fokus. Kovac stufte die Vorstellung als phasenweise "sensationell" ein, doch der Kampf um seinen ersten Meistertitel bleibt ein Herzschlagfinale. "Es sind noch sechs Spiele und man hat ja gesehen, wie schnell es in der Liga geht", warnte der 47-Jährige.

"Bestes Spiel der Saison"

Die Bayern mit David Alaba demonstrierten gegen die komplett überforderten Dortmunder all die Tugenden, die sie in anderen großen Spielen nicht zeigten. "Wir haben das beste Spiel der Saison gemacht", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Reus: "Wir waren richtig schlecht"

Einen Punkt haben die Münchner Vorsprung, dazu die klar bessere Tordifferenz - die Bayern haben es wieder selbst in der Hand. Von einer "Lehrstunde" sprach der gezeichnete Gäste-Trainer Lucien Favre, Kapitän Marco Reus erlebte im ersten Spiel als Jungvater einen schmerzhaften Tag. "Wir waren richtig schlecht von der ersten Sekunde an. So dürfen wir uns in keinem Bundesligaspiel präsentieren. Das war für den Verein nicht würdig genug", stellte der 29-Jährige klar.

Reus sieht die Münchner im "psychologischen Vorteil". Zumal das Ego der Bayern-Stars nicht erst seit der Handwerker-statt-Künstler-Kritik von Kovac angestachelt ist. "Es war ein Big-Point-Spiel. Wir wollten auf jeden Fall zeigen, dass wir auch eine große Mannschaft schlagen können", sagte Kapitän Manuel Neuer.

Hernandez schaute zu

Kovac muss seine Mannschaft für den Saisonendspurt in der Spur halten, er ist dabei, seine Meisterprüfung zu bestehen und kann dann als Titelgewinner den Umbau vor der neuen Spielzeit gestalten. Der 80 Millionen Euro teure Rekordeinkauf Lucas Hernandez schaute am Samstag von der VIP-Tribüne aus zu.

"Fußball ist merkwürdig, Fußball kann man nicht immer erklären", umschrieb es Kovac. Der Kroate ärgerte sich nach diesem großen Sieg über "Nebensächlichkeiten" oder "Sensationen", die Spieldetails oder taktische Aspekte überlagern würden. "Wenn du gewinnst, hast du nichts richtig gemacht. Wenn du verlierst, hast du alles falsch gemacht", verteidigte er seine Trainer-Zunft. "Was ich nicht möchte, das mir einer antut, das tue ich keinem anderen an. Das ist das Wort zum Sonntag."

Bayern im Cup gegen Bremen

Der FC Bayern München muss im Semifinale des deutschen Fußball-Cup beim SV Werder Bremen antreten. Das zweite Halbfinale bestreiten Zweitligist Hamburger SV und RB Leipzig. Das ergab die Auslosung am Sonntag. Die Halbfinal-Begegnungen werden am 23. und 24. April jeweils um 20.45 Uhr ausgetragen. Das Endspiel findet am 25. Mai im Berliner Olympiastadion statt. (APA)

"Sport und Talk": Der FC Bayern im Titel-Stresstest

200 Millionen Euro – mit dieser Summe möchte der FC Bayern seinen Platz unter den europäischen Elitevereinen sichern. Denn nach wie vor macht der aktuelle Kader Sorgen, wie das mühsame 5:4 im Pokal gegen den FC Heidenheim gezeigt hat. Wird es doch noch eine leidlich befriedigende Saison für die Münchner – und sind die Weichen für die kommende Saison richtig gestellt? Steht gar der Trainer wieder zur Disposition? Antworten gibt es bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7". Bei Moderator Christian Brugger diskutieren dazu Andreas Herzog (28 Spiele für FC Bayern), Markus Hörwick (Berater von Niko Kovac), Robert Sommer (Fußball-Experte) sowie Christian Falk (Fußballchef Sportbild).

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