Bergtour ins Verderben - Die Hochschwab-Tragödie 1988
Der Hochschwab gilt als einer der schönsten Wanderberge der Ostalpen. Unzählige Wanderwege führen auf den Berg, es gibt für jeden etwas. Doch der Berg hat auch ein anderes Gesicht: er ist bekannt für Wetterstürze, und fast jedes Jahr kommen Wanderer am Hochschwab zu Tode. Als am 3. November 1988 die größte Suchaktion der Steirischen Bergrettung mit fast 150 Mann am Hochschwab startet, werden sieben Wanderer am Berg vermisst, die die Tragweite eines solchen Wettersturzes unterschätzt hatten. Das riesige Hochschwab-Plateau auf gut 2.000 Meter Seehöhe ist von Graz, von Wien und auch von St. Pölten aus gut erreichbar. Der Berg zählt zu den beliebtesten Wander- und Ausflugsbergen des Alpen-Ostrands. Aber das Wetter auf dem Hochschwab ist unberechenbar. Die Bergretter aus den umliegenden Gemeinden sind rund ums Jahr gefordert, da das Hochplateau oft im dichten Nebel liegt und Wanderer die Orientierung verlieren. So auch am Allerseelentag 1988, als eine Gruppe junger Südsteirer übers G'hackte auf den Berg steigt. Ein Wettersturz überrascht die Wanderer kurz nachdem sie das Fleischer-Biwak knapp unterhalb des Gipfels verlassen. Sie sind auf dem Plateau schutzlos Sturm, Schneetreiben und Minusgraden weit unter Null ausgesetzt. Als am 4. November 1988 die bis dahin größte Rettungsaktion in der Geschichte der Steirischen Bergrettung mit mehreren Helikoptern (darunter die legendären Alouette-III Helikotper des Bundesheeres) und fast 150 Mann am und um den Hochschwab endet, ist den Rettern das Entsetzen ins Gesicht geschrieben: fünf tote Wanderer sind zu beklagen. Für die Bergwelten-Doku erinnern sich die beiden Überlebenden der Tragödie ebenso wie ein Hubschrauber-Pilot des Bundesheeres, der an der Suchaktion beteiligt war, und die Bergretter der Hochschwab-Region an die verhängnisvollen Tage im November 1988, wo die sieben Vermissten in Sturm und White-Out am Hochschwab gesucht wurden.