Peter Schröcksnadel nach der Sölden-Pleite: „Es gibt ein Overcoaching“

20. Okt.
Christian Baier talking with Peter Schröcksnadel during Servus TV's Sport and Talk at the Hangar-7 in Salzburg, Austria on 19th of October 2020

Foto: Servus TV / Leo Neumayr

Beim Start in den alpinen Ski-Weltcup in Sölden setzte es für die Damen- und Herren-Teams des ÖSV jeweils herbe Niederlagen - im Sport-Talk steht Präsident Schröcksnadel Rede und Antwort.

Nach dem Debakel beim Weltcup-Auftakt in Sölden glaubt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im aktuellen Sport und Talk aus dem Hangar-7, dass zu viel auf die Athleten eingeredet wird. Außerdem nimmt Frankreichs Ski-Star Alexis Pinturault zu seiner überstandenen Corona-Erkrankung Stellung. Und laut Tennis-Expertin Barbara Schett sind den Profis beim Stadthallen-Turnier nur wenige Zuschauer immer noch lieber als komplett leere Ränge. Hier noch einmal die besten Aussagen aus der Sendung:

THEMA: SKI ALPIN

"Für uns war es wichtig, in dieser Zeit einen solchen Event machen zu können, dass er gut abläuft und wir keine Krankheiten haben."
(Peter Schröcksnadel nimmt die positiven Aspekte aus dem alpinen Start-Wochenende mit)

"Wir sind sehr gut aufgestellt und werden uns auf einen Nachfolger einigen. Unser Wunsch ist, dass es nur einen Kandidaten gibt und dass er einstimmig gewählt wird."
(Peter Schröcksnadel hofft eine reibungslose Amts-Übergabe)

"Es war nicht optimal, aber für mich wichtig zu sehen, wie schnell ich fahren kann. Und wir haben in diesem Jahr mehr Zeit, weil Sölden eine Woche früher war als sonst und die nächsten Rennen später stattfinden."
(Alexis Pinturault über seinen Saison-Start in Sölden)



"Der Riesentorlauf ist die Baustelle im ÖSV. Die haben wir aber nicht erst seit zwei, sondern seit sechs, sieben oder fast acht Jahren, als der Ski-Radius auf 35 Meter umgestellt wurde. Der Speed wäre da, aber es braucht halt noch Zeit. Aber ich verstehe auch die Leute, dass sie etwas sehen wollen."
(Philipp Schörghofer über Österreichs alpine Problem-Disziplin)

"Alles wird immer nationenmäßig betrachtet. Aber Skifahren ist ein Einzel-Sport, und jeder hat seine eigene Geschichte. Insofern kann man nicht pauschal von einer Krise sprechen."
(Philipp Schörghofer unterstreicht, dass Skifahren kein Team-Sport ist)

"Es gibt ein Overcoaching. Du kannst einem Läufer nicht sagen, was er bei jedem Tor tun soll. Der soll sich zwei Schlüsselstellen anschauen und dann fahren - mit Selbstverständnis, denn er hat ja alles gelernt."
(Peter Schröcksnadel glaubt, dass die ÖSV-Läufer zu viel nachdenken)

"Wenn Du Marcel Hirscher in der Mannschaft hast, denkst Du Dir, dass Du gegen ihn eh nicht gewinnen wirst. Dann gehe ich in die Abfahrt oder in den Super-G, wo ich noch eine Chance habe. Diese Blockade kommt von unten."
(Peter Schröcksnadel sieht Marcel Hirscher als Grund für die RTL-Krise)

"Je mehr Du am Start nachdenkst, desto größere Probleme bekommst Du. Alles geht so schnell, Du kannst nicht alles planen. Es reicht, wenn Du Selbstvertrauen hast."
(Alexis Pinturault versucht, am Start den Kopf frei zu bekommen)

"Man sollte einen Rennfahrer so fahren lassen, wie er selber glaubt, dass er am schnellsten ist. Ein Ligety oder Miller sind auch gegen die Norm gefahren."
(Peter Schröcksnadel will die Läufer nicht an Lehrbuch-Techniken binden)

"Es gibt Kinder, die nicht mehr Skifahren. Das ist schade. Der Schul-Skikurs muss wieder her, denn Skifahren gehört zu unserer Kultur."
(Philipp Schörghofer über die vielen Alternativen bei Kindern)

"Für mich war es nicht so schlimm. Ich hatte zwei Tage Kopfschmerzen, 38 Grad Fieber und habe ein bisschen den Geruchssinn verloren. Das ist bis heute so. Ich bin jetzt auf ca. 85 Prozent."
(Alexis Pinturault über seine überstandene Covid-19-Erkrankung)

"Viele Orte haben so viel Platz, dass man die Leute 20 oder 30 Meter voneinander aufstellen kann. Daher könnte man etwas großzügiger sein, weil man sich in der freien Natur eigentlich nicht anstecken kann."
(Peter Schröcksnadel ist mit den neuen Corona-Maßnahmen der Regierung nicht glücklich)

THEMA: TENNIS

"Es gibt nichts Schlimmeres, als vier, fünf Stunden zu spielen, ohne etwas zurückzubekommen. Das Publikum zieht einen ja auch mit. In langen Matches gibt es Aufs und Abs. Da ist das Publikum sehr wichtig und kann Dir helfen, zu gewinnen. Auch 100 Zuschauer sind besser, als wenn niemand dort sitzt."
(Barbara Schett über die eingeschränkte Zuschauerzahl in der Stadthalle)

"Es ist wieder ein Belag-Wechsel, von Sand auf Hartplatz. Ich glaube, dass er in Roland Garros noch etwas müde war. Den US-Open-Sieg musste er ja nicht nur emotional, sondern auch physisch verdauen. Er wird für die Stadthalle sicher top-motiviert sein."
(Barbara Schett zu den Chancen von Dominic Thiem in Wien)

"Die Nummer 27 ist der letzte Spieler im Hauptfeld, normalerweise ist der gesetzt. Du musst also vom ersten Spiel an zu 100 Prozent da sein. Es kann jeder jeden schlagen, was es noch spannender macht."
(Barbara Schett über den Cut-Off beim Wiener Turnier)

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