Regionale Lockerungen: Bundesländer arbeiten an Konzept

25. Mai
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ABD0011_20200504 – WIEN – ÖSTERREICH: Unterrichtsstart nach Corona-bedingter Schließung für Maturanten und Schüler der Abschlussklassen an Berufsschulen und BMS. Schüler beim Händewaschen vor Unterrichtsbeginn am Montag 04. Mai 2020 in Wien. – FOTO: APA/HANS PUNZ – 20200504_PD0713

Kommen regionale Lockerungen, also eine beschleunigte Aufhebung von Corona-Maßnahmen in einzelnen Bundesländern? Ein Konzept dafür wird ausgearbeitet.

Die Landeshauptleute von Oberösterreich und Kärnten, Thomas Stelzer (ÖVP) und Peter Kaiser (SPÖ), arbeiten an einem Konzept für regionale Lockerungen von Corona-Maßnahmen. Das kündigt Kaiser in einer Video-Pressekonferenz an. Er verwies auf niedrige Zahlen im Land: Am Montag gibt es in Kärnten offiziell zwei Infizierte und seit 20 Tagen keine Neuinfektion.

Regionale Lockerungen in mehreren Bereichen möglich

Folgende Beispiele für denkbare regionale Lockerungen nannte Kaiser:

  • Erleichterungen bei der Maskenpflicht - bei Kindern oder Dienstleistern, die mit Mund-Nasen-Schutz im Sommer unter der Hitze leiden würden
  • die Wiedereinführung des Sportunterrichts in den Pflichtschulen
  • mehr Teilnehmer für Begräbnisse
  • Mannschaftssport auch mit Körperkontakt
  • Proben von Blasmusikern

Die Vorschläge sollen bei der nächsten Videokonferenz der Landeshauptleute mit der Bundesregierung bewertet werden, so Kaiser.

Bundesregierung zeigt Verständnis

Seitens der Bundesregierung äußert Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Verständnis für das Anliegen Kaisers nach einem regional unterschiedlichem Vorgehen bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen. "Das ist eine Debatte, die wir führen werden müssen", sagt er bei einer Pressekonferenz. Nach der Phase des allgemeinen Lockdowns brauche es mehr Eigenverantwortung, Hausverstand, möglichst einfache Regeln und auch ein Eingehen auf regional unterschiedliche Situationen.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) pflichtet dem bei, und auch der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz dazu nun mit den Ländern in Dialog treten soll, äußert sich zustimmend. Wichtig sei aber die Übersichtlichkeit für die Bevölkerung, so Stelzer unter Verweis auf Pendler zwischen den Bundesländern.

Deutlich skeptischer zeigt sich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Es brauche ein gutes Konzept, "das ich heute noch nicht kenne", meint er. (APA/Red.)

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