Dovizioso-Test mit Aprilia: Wie geht’s danach weiter?

8. Apr.
Aleix Espargaro setzt große Hoffnungen in den Aprilia-Test mit Andrea Dovizioso.

Foto: Motorsport Images

Vom 12. bis 14. April testet Aprilia mit Andrea Dovizioso in Jerez. Zunächst unverbindlich, hieß es seitens der Italiener. Man wolle das Feedback des Routiniers zur neuen RS-GP einholen. Die Hoffnungen, dass sich daran eine Testfahrer-Rolle oder gar mehr anschließt, sind freilich groß.

"Wir leben für den Tag", hält sich Aprilia-CEO Massimo Rivola im Gespräch mit 'Sky Sport Italia' bedeckt. "Ein MotoGP-Bike zu fahren ist positiv für ihn, wenn er sich fit halten will. Und falls er an eine Rückkehr im Jahr 2022 denkt, mit wem auch immer."

"Für uns ist er ein Fahrer mit großer Sensibilität, Geschwindigkeit und Talent. Wir könnten keinen besseren Entwickler haben. In einem Moment wie diesem, in dem wir noch wachsen müssen, ist er fundamental. Wir hoffen, dass Jerez gut läuft und dass es weitere Tests geben wird", blickt Rivola in die Zukunft.

Espargaro kann es "kaum erwarten"

Auch Aprilia-Pilot Aleix Espargaro betont: "Ich bin sehr glücklich darüber, dass er für uns testet. In den letzten Jahren haben wir uns den Top-Bikes Schritt für Schritt angenähert. Jetzt hat Aprilia einen weiteren wichtigen Schritt gemacht. Es wird sehr hilfreich für die Zukunft sein, denn Andrea nicht nur ein sehr talentierter und erfahrener Pilot. Ich glaube, er kann auch ein guter Testfahrer sein."

"Er hat bei Ducati großartige Arbeit geleistet. In den letzten Saisons hat er Rennen gewonnen und um den Titel gekämpft. Er wird in der Lage sein, uns gutes Feedback über die Aprilia zu geben. Ich kann es kaum erwarten, dass er das Motorrad in Jerez testet. Wie seine Reaktion ist, wie es ihm gefällt - und wo er Schwächen sieht."

Espargaro, inzwischen im fünften Jahr bei Aprilia, erhofft sich von Dovizioso vor allem neue Impulse. "Er ist frisch und neu. Insofern kann er uns einen neuen Blickwinkel eröffnen. Das wird uns sehr helfen", gerät der Spanier schier ins Schwärmen.

Was kommt nach dem Dovizioso-Test?

"Für Aprilia ist es unglaublich, einen Fahrer wie Dovi für einen Test gewinnen zu können. Ich bin auf seine Reaktion gespannt, denn er ist sehr lange mit der Ducati gefahren. Und ich denke, die Ducati und die Aprilia sind sehr unterschiedlich, was Motor, Chassis und Elektronik betrifft. Insofern geben wir ihm Zeit, das Bike kennenzulernen und es zu genießen, nach einigen Monaten wieder zu fahren."

Danach solle eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fallen. Sprich darüber, ob und in welcher Funktion Dovizioso für Aprilia tätig wird. Espargaro könnte ihn sich gut als neuen Teamkollegen vorstellen. "Welches Team würde Andrea Dovizioso nicht gerne als zweiten Fahrer haben wollen?", findet der Spanier.

Allerdings hänge das vor allem von Dovizioso selbst ab. "Es sieht so aus, als ob er das Motocross-Fahren sehr genießt. Vielleicht will er Testfahrer sein. Schaut euch Cal Crutchlow an, mit ihm habe ich mich unterhalten. Und er sagte mir, er liebt sein neues Leben. Er kann bei seiner Familie sein und ist deshalb gerne Testfahrer bei Yamaha."

Manager erwartet 2021 keine Wildcards

Dovizioso-Manager Simone Battistella betonte zuletzt immer wieder, dass sein Schützling für 2022 ein Vollzeit-Comeback in der MotoGP anvisiere. Wildcards im Zuge des Tests mit Aprilia seien im aktuellen Renn-Jahr derzeit aber nicht vorgesehen.

"Ich denke nicht, dass es in dieser Saison eine Chance gibt", sagt der Fahrer-Manager gegenüber 'MotoGP.com'. "Sicherlich will er den Test machen und hat die Einladung von Aprilia angenommen. Er war sehr heiß darauf, wieder auf einem MotoGP-Bike zu sitzen. Wir arbeiten aber für 2022, denken daher nicht über 2021 nach."

Zur weiteren Zusammenarbeit mit Aprilia erklärt Battistella: "Es ist nur ein Test für den Moment. Wir haben nicht geplant, über etwas anderes zu sprechen. Es wird vielleicht einen weiteren oder mehrere Tests geben. Aber im Moment haben wir uns nur für diesen einen entschieden. Und danach sehen wir weiter."

Empfohlene Videos