Aleix Espargaro: „Will nicht stärkste Aprilia sein“

30. Nov.
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Foto: (C) Motorsport Images

Die Fahrer-Frage bei Aprilia ist noch nicht zu 100 Prozent geklärt. Kurios die Aussage von Espargaro, nicht die schnellste Aprilia sein zu wollen.

Noch ist in der Schwebe, wer in der MotoGP-Saison 2021 die zweite Aprilia neben Aleix Espargaro dauerhaft pilotieren wird. Zwar hat der Hersteller bekanntgegeben, sowohl mit Bradley Smith als auch Lorenzo Savadori weiterarbeiten zu wollen. Wer den zweiten Stammplatz ergattert, wird sich nach den Wintertests entscheiden.

Auch wenn Espargaro dabei kein direktes Mitspracherecht hat, ist seine Position klar: „Ich sage seit Langem, dass ich den wenn möglich stärksten Fahrer an meiner Seite haben möchte. Ich will nicht immer die erste Aprilia sein. Jeder sagt mir, du bist der schnellste Fahrer bei Aprilia in den letzten fünf Jahren. Aber darum geht es mir nicht."

„Ich möchte um die Top 5 in der Weltmeisterschaft kämpfen. Und wenn mein Teamkollege stärker wäre, würde mich das umso mehr anspornen. Der einzige Rat, den ich Massimo also geben kann, ist: Nimm den stärksten Fahrer, den du finden kannst."

Espargaro bedauert: „Nicht viele freie Piloten mit Erfahrung"

Aprilia-Rennchef Massimo Rivola führte Gespräche mit mehreren Kandidaten, nachdem klar war, dass Andrea Iannone aufgrund seiner verlängerten Dopingsperre nicht zurückkehren würde. Vor allem Moto2-Talente wie Marco Bezzecchi und Joe Roberts standen auf der Liste, doch ein Deal kam letzten Endes nicht zustande.

Ginge es nach Espargaro, hätte er ohnehin lieber einen erfahrenen Piloten verpflichtet. „Aber die Situation ist nicht so einfach. Es gibt nicht mehr so viele freie Piloten mit Erfahrung", weiß der Spanier. Für Andrea Dovizioso war die Aprilia-Option nicht attraktiv genug, er entschied sich für ein Jahr Auszeit. Und Cal Crutchlow wird 2021 die Rolle des Testfahrers bei Yamaha übernehmen.

Auch deshalb blieb Aprilia schließlich bei seinen angestammten Fahrern. Smith hatte den Großteil der 2020er-Saison als Iannone-Ersatz bestritten. Die letzten drei Rennen übernahm dann Savadori, ehemaliger Superbike-WM und MotoE-Pilot.

Lob für Savadori: „Er schlägt sich wirklich gut"

Beim Saisonfinale in Portimao erntete dieser Lob von Espargaro: „Das Gute ist: Er fuhr nicht nur schnelle Rundenzeiten, sondern war auch in der Lage, seine Fahrweise anzupassen und zu verbessern. Ich bin ihm in ein paar Trainings gefolgt. Und die Linien, die er fuhr, zeigen, dass er den MotoGP-Stil versteht und einen guten Job macht."

„Wir alle haben viel Erfahrung, es ist deshalb nicht einfach für jemanden wie ihn, hierher zu kommen und gleich so stark zu sein", betont der Aprilia-Pilot und zieht den Vergleich: „Stefan Bradl ist ein Weltmeister, fährt das beste Bike der Welt und war damit nie in den Top 5, so wie es Lorenzo am Freitagmorgen geschafft hat."

Im ersten Freien Training konnte sich Savadori seine Streckenkenntnis in Portimao zunutze machen und wurde Vierter, direkt hinter Espargaro. Dessen Urteil: „Er schlägt sich wirklich gut. Aber es ist auch klar, dass er keine Erfahrung in der MotoGP hat. Für ihn wäre es deshalb sehr schwierig, dabei zu helfen, das Bike weiterzuentwickeln. Von einem Rookie könnte man das nicht wirklich verlangen."

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