Alex Hofmann: „Pecco lässt einfach zu viele Punkte liegen“

23. Juni
Person, Human, Military

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Assen - Die Kathedrale der Geschwindigkeit. ServusTV-Experte Alex Hofmann und seine Vorab-Analyse.

Fabio Quartararo zieht in der MotoGP nach zwei Siegen in Folge unaufhaltsam davon. Und in der Kathedrale des Motorradrennsports scheint abermals alles für den Yamaha-Piloten zu sprechen.

Quartararo sprgt für Vorentscheidung

Zehn Rennen sind in der MotoGP gefahren, zur Hälfte der Saison hat sich ein klarer WM-Favorit herauskristallisiert. ServusTV-Experte Alex Hofmann: „Fabio Quartararo hat am Sachsenring unter extremen Verhältnissen die Richtung vorgegeben. Obwohl er nicht ganz fit war, wusste er genau, was zu tun ist und hat für eine kleine Vorentscheidung gesorgt. Die anderen müssen sich jetzt etwas einfallen lassen.“

Espargaró fehlt der Speed

Erster Verfolger bleibt Aleix Espargaró, doch verliert auch der Aprilia-Racer sukzessive an Boden. Mittlerweile weist der beim Grand Prix von Deutschland viertplatzierte Spanier einen Rückstand von 34 Punkten auf den amtierenden Weltmeister auf. „Vom reinen Speed her ist Aleix einen Schritt zurück“, analysiert Hofmann nüchtern.

Bagnaia schenkt Punkte her

Die wahre Gefahr hätte ohnehin in Rot gelauert. „Pecco Bagnaia lässt aber einfach zu viele Punkte liegen. Am Sonntag wurde er von Fabio in den Fehler hineingetrieben.“ Nicht einmal halb so viele Zähler wie der Franzose hat der Italiener am WM-Konto, 90 Punkte trennen den Ducati-Star vom Spitzenreiter. Aber: „In der MotoGP kann so viel passieren. Insgesamt war Ducati am Sonntag trotzt der vielen Winkel des Sachsenrings überraschend stark.“

Titelverteidiger bleibt ruhig

Und schon im Vorjahr habe Bagnaia in der zweiten Saisonhälfte extrem aufgeholt. „Vielleicht fällt jetzt etwas Druck ab. Es zählt nur mehr gewinnen, gewinnen, gewinnen, sich auf 25 Punkte zu konzentrieren und zu hoffen, dass die Fahrer vor ihm Fehler machen.“ Ob dem 25-Jährigen gegenüber Quartararo die Titelerfahrung in der Königsklasse fehle? „Kann sein. Fabio strahlt extreme Ruhe aus und hat sich inzwischen mit seinem Paket zu hundert Prozent gefunden. Und er akzeptiert auch, dass es auf manchen Strecken schwieriger werden kann.“

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Achtung auf Viñales

Am klassischen, speziell für Motorräder konzipierten TT Circuit Assen mit seinen vielen Kurven und kurzen Geraden sollte der Yamaha-Pilot wieder alle Trümpfe in der Hand halten. Bereits im Vorjahr triumphierte Quartararo beim DutchGP. Hofmann hat aber auch einen Fahrer auf dem Zettel, der zuletzt weniger im Fokus stand. „Achtung, Achtung, Maverick Viñales ist ein ganz heißer Kandidat. Er war immer eine Macht in Assen, lieferte am Sachsenring ein ganz starkes Rennen ab und hat trotz Pechs viel Selbstvertrauen geholt.“

Motorradsport in den Genen

Viel Action erwartet der ServusTV-Experte in der auf einem Flugsandrücken gelegenen Kathedrale des Motorradrennsports auch neben der Strecke. „Am Sachsenring gab es beim Comeback der Fans mit 232.000 Besuchern an drei Tagen einen neuen Rekord. Und ich hoffe natürlich, dass die Niederländer genauso euphorisch sind. Die ganze Region hat ja den Motorradsport in den Genen verankert.“

Ungewöhnlich lange Sommerpause

Nach dem Assen-Festival wird es eine Zeitlang ruhiger, aufgrund der neuerlichen Verschiebung der Finnland-Premiere fällt die Sommerpause mit sechs Wochen verhältnismäßig lang aus. Hofmann: „Ich denke, dass das ganze Fahrerlager nach dem dichten Programm darüber glücklich ist, vor allem die Mechaniker. Auch die Piloten sind alle irgendwo angeschlagen.“

Potenzial von Fahrern und Teams bekannt

Von großen Entwicklungssprüngen, die man in der Vergangenheit vor allem bei den Werksteams beobachten konnte, geht der ServusTV-Experte nach dem Break nicht aus. „Alles ist dermaßen herunter reglementiert, dass gar nicht allzu viel möglich ist. Deshalb werden wir auch keine wahnsinnigen Veränderungen sehen. Inzwischen wissen wir ungefähr, wo das Potenzial bei jedem Team und Fahrer liegt.“

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