Althea-Boss: „Werden keine Rennen mehr sehen“

21. Apr.
Motorsport Images

Der WSBK-Auftakt in Australien machte Lust auf mehr

Genesio Bevilacqua zeichnet ein düsteres Bild. Er hat keine Hoffnung auf weitere Rennen 2020.

Die Superbike-WM befindet sich wie alle internationalen Rennserien in der Coronavirus-Zwangspause. Aktuell ist offen, wann das nächste WSBK-Event stattfinden kann. Laut dem jetzigen Kalender geht es im Juli in Donington (Großbritannien) weiter.

Die bestehenden Veranstaltungsverbote und Reisebeschränkungen dürften die Durchführung des UK-Events aber verhindern. Laut WSBK-Manager Genesio Bevilacqua gibt es keine Hoffnung auf weitere Rennen in diesem Jahr.

Bevilacqua spricht im Gespräch von einem "bisher nicht da gewesenen Notfall" und nimmt den WSBK-Fans die Hoffnung: "Wir werden dieses Jahr keine Rennen mehr sehen. Mir ist bewusst, dass das pessimistisch klingt."

"Ich sehe, wie die Dorna, Carmelo Ezpeleta und Gregorio Lavilla alles ihnen Mögliche unternehmen und versuchen, den Zirkus neu zu starten. Doch ich bin der Meinung, dass es 2020 keine Rennen geben wird", bemerkt der Althea-Boss.

Laut Bevilacqua besteht ein großes Problem darin, dass Unternehmen, die als Sponsoren auftreten, sich oft selbst in einer Notlage befinden. "Geht man davon aus, dass das Sponsoring der Superbike-WM dann zu den Prioritäten zählt?", fragt sich der Italiener.

Stattdessen werden laut Bevilacqua die Budgets benötigt, um die Produktion anzukurbeln und sich um das Personal zu kümmern. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Manager der Unternehmen viel Geld in das Sponsoring stecken.

2020 ist nicht mit 2008 vergleichbar

Die Situation sei nicht mit der von 2008 zu vergleichen, als die Weltwirtschaftskrise wütete. "Wenn wir wieder fahren, dann haben wir es mit einer Wirtschaft zu tun, die von Limitierungen anstatt von Investitionen geleitet sein wird. Es wird extrem wichtig sein, diese Situation zu überleben", prophezeit er.

Bevilacqua fordert die Hersteller auf, die Serie zu retten, indem sie mehr Motorräder einsetzen und damit den Druck von den Privatteams nehmen: "Da die Rennen im Interesse der Hersteller sind, könnten diese ihre Engagements verdoppeln. Teams wie Honda oder Ducati, aber auch Yamaha, könnten jeweils vier Motorräder an dies Strecke bringen und ihre aktuelle Anzahl an Bikes verdoppeln."

Empfohlene Videos