Andi Herzog: „Für den Fußball ist das eine Katastrophe“

20. Apr.
Andi Herzog

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Bei Sport & Talk zeigt sich Andi Herzog von der neuen Super League entsetzt. Toni Polster macht die Vereinsführung für die existenziellen Probleme der Wiener Austria verantwortlich.

Die Einführung der neue Super League sorgt für ein Erdbeben im Spitzenfußball. Andreas Herzog ist über die Planung dieser Liga entsetzt. Austria Wien-Ikone Toni Polster findet klare Worte hinsichtlich der Misere bei den Violetten. Christoph Freund hofft auf einen Verbleib von Trainer Jesse Marsch. Und Alexandra Meissnitzer kann sich beide zur Wahl stehenden Kandidaten an der Spitze des ÖSV vorstellen. Das waren die wichtigsten Aussagen von „Sport und Talk aus dem Hangar-7":

Fußball-Erdbeben: Gründung der Super League

„Am Anfang habe ich gedacht, dass es ein Werbegag dieser amerikanischen Bank ist. Für den Fußball ist es eine absolute Katastrophe und ich hoffe, dass die UEFA so stark ist, die teilnehmenden Vereine von vielen anderen Sachen auszuschließen.“
Andreas Herzog hofft auf Sanktionen für die Super-League-Klub.

„Arsenal und Tottenham haben als Siebter und Neunter der Premier League in so einer Liga gar nichts verloren. Und dann hast du noch Barcelona – ein super Klub, aber eine Milliarde Schulden.“
Andreas Herzog über fehlende Kriterien für die Teilnahme.

„Ich würde mir wünschen, dass sich die Fans das gar nicht anschauen. Wenn keiner mehr in den Fernseher reinschaut, werden die TV-Gelder kleiner. Und wenn keiner mehr ins Stadion geht, hast du keine Stimmung und der Fußball ist nicht mehr interessant.“
Andreas Herzog hofft auf eine Reaktion der Fans.

„Es ist eine Frechheit, dass sich die Großen den Kuchen teilen und niemanden mitnehmen wollen. Das Fundament, die nationalen Ligen, diese Rivalitäten wollen wir doch sehen. Wir sind eh schon an einer Grenze angelangt, wenn ein Spieler über 100 Millionen Euro kostet.“
Toni Polster über die Bedeutung der nationalen Meisterschaften

Fußball: Die Probleme der Austria Wien

„Es war absehbar, eine One-Man-Show von Markurs Kraetschmer. Niemand hat sich um den Verein gekümmert, keiner hat kontrolliert, die Gremien haben wohl auch versagt. Die große Frage ist: Wie konnte es soweit kommen? Kraetschmer und Hensel müssen einfach gehen. Sie haben gezeigt, dass sie es nicht können.“
Toni Polster fordert den Rücktritt der Austria-Führung.

„Warum hat das Stadion viel mehr gekostet, als ursprünglich geplant? Warum betreibt man eine teure Akademie, wenn nichts dabei herauskommt? Wo ist das Geld denn hin? Warum haben wir 78 Millionen Euro Schulden? Diese Fragen gehören von einem Wirtschaftsprüfer beantwortet.“
Toni Polster wünscht sich eine externe Aufarbeitung der Fehlentwicklungen.

„Man kann nicht zehn Leute zusammenholen, sie ,Freunde von Austria Wien’ nennen und jeder schenkt zwei Millionen her. Auch dieses Geld muss zurückgezahlt werden. Diese Geschäftsleute sind ja nicht reich geworden, weil sie Geld verschenken.“
Toni Polster sieht auch die Rettungsversuche mit Skepsis.

„Wenn man die Mannschaft sieht, die über bleibt, wirst du absteigen. Du kannst niemanden verpflichten, einige sind schon weg, einige werden noch gehen. Dann kannst du nur mehr mit den Young Violets spielen. Und die sind in der zweiten Liga auch sehr, sehr schlecht.“
Toni Polster über eine etwaige vorläufige Rettung durch die ,Corona-Insolvenz.’

„Ich glaube schon, dass man sich über sportliche Probleme der Austria freut, vielleicht auch über finanzielle. Aber die Liga braucht eine starke Austria, auch eine starke Rapid. Die Spiele sind ein absolutes Highlight.“
Andreas Herzog lässt in die Gedanken der Rapid-Fans blicken.

Trainerkarussell: Darum stehen Coaches im Mittelpunkt

„Für einen Trainer ist wichtig, wie er arbeiten und seine Ideen umsetzen kann. In Gladbach muss viel Überzeugungsarbeit geleistet worden sein. Sonst gehst du nicht von einem Champions-League-Teilnehmer zu einem eventuellen Europa-League-Teilnehmer. Deshalb muss man den Wechsel verstehen, auch wenn es von der tabellarischen Situation verwundert.“
Andreas Herzog kann Adi Hütters Abgang von Frankfurt nachvollziehen.

„Es ist legitim, dass es Ablösesummen gibt, wenn ein guter Trainer den Verein wechselt. Im Fußball-Business sind die Fans aber die einzigen Treuen.“
Andreas Herzog über Ausstiegsklauseln in Trainerverträgen.

„Der Trainer ist die wichtigste Personalentscheidung für einen Verein. Wenn man von einem Trainer überzeugt ist, tut man viel dafür, dass man ihn bekommt. Aber wenn man eine Ausstiegsklausel vereinbart, weiß man auch, worauf man sich einlässt. Umgekehrt reagiert auch der Verein, wer er mit einem Trainer nicht zufrieden ist.“
Christoph Freund findet Ausstiegsklauslen nicht verwerflich.

„Es wäre schlecht, wenn wir glauben, er ist nächstes Jahr zu hundert Prozent unser Trainer und es wird sicher nichts passieren. Natürlich beschäftigt man sich mit dem Trainermarkt. Aber das macht man generell.“
Christoph Freund über Salzburg-Coach Jesse Marsch.

ÖSV: Walchhofer vs. Götschl

„Ich finde es schade, dass die Gender-Thematik so eine große Rolle spielt. Es sollte selbstverständlich sein. Mir ist wichtig, dass man den Apparat für mehr Frauen öffnet und es für Betreuerinnen und Trainerinnen interessant wird, beim ÖSV zu arbeiten.“
Alexandra Meissnitzer wünscht sich mehr Frauen in führenden Verbandspositionen.

„Michi Walchhofer hat man in den letzten Jahren ein wenig aufgebaut. Er hat die Nähe zu den Sponsoren, ist seit 2013 Vizepräsident und bringt daher sehr viel mit. Er ist Unternehmer, hat sich Gedanken gemacht und hat ein klares Konzept dahinter.“
Alexandra Meissnitzer deutet Tendenzen zu Michael Walchhofer an.

„Ich finde weder die Renate noch den Michi verkehrt. Ich traue es beiden zu. Am Ende des Tages geht es darum, an einem Strang zu ziehen.“
Alexandra Meissnitzer sieht ein offenes Rennen zwischen Götschl und Wachhofer.

Sport & Talk: Highlights

Empfohlene Videos