Andrea Dovizioso: Setzt er seine Karriere fort oder hört er auf?

23. Juni
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Foto: Ducati

Andrea Dovizioso und Ducati sind sich nach wie vor nicht einig: Für den Start der MotoGP-Saison 2020 ist der Italiener bestens vorbereitet. Aber macht er 2021 weiter?

Während Honda, Yamaha und Suzuki ihre Spitzenfahrer für 2021 bereits unter Vertrag haben, verhandelt Andrea Dovizioso bei Ducati nach wie vor um die Zukunft. Mit Jack Miller hat Ducati bereits einen Fahrer verpflichtet. Doch wer wird der Teamkollege des Australiers? Da Dovizioso seit Wochen keine Einigung mit Ducati erzielen konnte, tauchte jüngst der Name von Jorge Lorenzo wieder auf. Dieser ist laut verschiedenen Medienberichten ein Kandidat.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hofft weiter auf eine Einigung mit Dovizioso. "Wir sprechen jetzt seit einigen Wochen mit Andreas Manager", bemerkt Ciabatti bei 'Sky Sport'. "Es gab Gespräche bezüglich der laufenden Saison. Die Wirtschaftskrise traf jeden, weil sich die Pandemie auf die Sponsoren-Verträge ausgewirkt hat. Wir mussten uns für 2020 einig werden."

"Wir hoffen, dass wir gemeinsam weitermachen. Seit acht Jahren arbeiten wir zusammen. Es wäre schön", kommentiert Ciabatti, der zusammen mit Dovizioso zuletzt drei Vize-Titel und insgesamt 13 Laufsiege feiern konnte.

Andrea Dovizioso: Vergiftete Stimmung bei Ducati?

Insider behaupten, dass die Chemie zwischen Ducati-Rennleiter Luigi Dall'Igna und Andrea Dovizioso nicht stimmt. Einige behaupten sogar, dass Dall'Igna in Dovizioso keinen kommenden Weltmeister sieht. Es ist kein Geheimnis, dass Jorge Lorenzo bei Dall'Igna hoch im Kurs steht. Aber lässt sich Ducati auf das Risiko ein, Lorenzo zurück ins Team zu holen, sollte Dovizioso zu hoch pokern?

Die Coronavirus-Auszeit hat die Situation zusätzlich angeheizt. Dovizioso bemüht sich, die Verhandlungen nicht zu kommentieren. Er äußert sich lieber zur bevorstehenden Saison: "Ich fühle mich großartig. Ich bin so gut trainiert wie nie zuvor, weil wir so viel Zeit hatten, um uns vorzubereiten."

"Ich bin sehr viel Motocross gefahren", berichtet Dovizioso, der auch 2020 zu den Favoriten zählt. Doch in dieser Saison müssen sich die Fahrer an einige Neuerungen gewöhnen. Es gibt Strecken, auf denen zwei Rennen gefahren werden. Zudem können die Daten der vergangenen Jahre nicht komplett übernommen werden, da teilweise zu anderen Jahreszeiten gefahren wird.

Steht eine Saison mit Überraschungen bevor?

"Es geht schon mit Jerez los. Wir fuhren noch nie in der Hitze, die im Juli dort herrscht. Wir haben Reifen, die wir zuvor noch nie verwendet haben. Zudem müssen wir erst wieder in Schwung kommen. Am Mittwoch gibt es einen Test, doch danach gehts direkt ins Renn-Wochenende. Das ist etwas, das es so noch nie zuvor gab. Sicher wird sich das auf die Meisterschaft auswirken", prophezeit Dovizioso.

Nach drei Vize-Titeln in Folge möchte Dovizioso endlich das Duell gegen Marc Marquez für sich entscheiden. "Uns fehlt noch ein Puzzleteil, um ihn zu besiegen. Danach suchen wir jetzt schon seit drei Jahren. Das finale Puzzlestück ist immer am schwierigsten, aber wir arbeiten daran", so der Italiener. Zur Saison 2021 äußert sich Dovizioso nur bedingt: "Meine Zukunft bei Ducati? Das werden wir sehen."

Danilo Petrucci verlässt Ducati in Richtung KTM

Danilo Petrucci wird 2021 nicht mehr für Ducati fahren, auch wenn sich Dovizioso dazu entscheidet, die Zusammenarbeit zu beenden. Nach einem Besuch bei KTM behaupten einige Medien, Petrucci hätte bereits unterschrieben. Bei Ducati rechnet man offensichtlich mit Petruccis Wechsel zu KTM.

"Wir lieben Danilo sehr. Wir haben Entscheidungen getroffen, von denen wir überzeugt sind", bemerkt Paolo Ciabatti mit Blick auf die Miller-Verpflichtung. Petrucci sollte das WSBK-Team verstärken, lehnte einen Wechsel zu den Superbikes aber ab.

"Wir machten ihm ein Angebot für die Superbike-WM, doch er wollte in der MotoGP bleiben und sein Talent und seinen Wert zeigen. Wenn er das geschafft hat, dann freuen wir uns, ihn in den kommenden Jahren auf der Strecke zu sehen, auch wenn er ein Gegner sein wird", so Ciabatti.

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