ATP Cup: ÖTV-Team unterliegt Polen und verpasst Viertelfinale

8. Jan.
Person, Human, Tennis

GENEVA,SWITZERLAND,22.SEP.19 – TENNIS – Laver Cup, Team Europe vs Team World. Image shows Dominic Thiem (AUT). Photo: GEPA pictures/ Matthias Hauer

Enttäuschung für Dominic Thiem & Co.: Das Gruppen-Finale gegen Polen ist schon nach zwei Matches entschieden - sowohl Thiem als auch Dennis Novak verlieren ihre Einzel.

Österreichs Tennis-Team hat den Aufstieg ins Viertelfinale des ATP Cups verpasst. Statt des für den Aufstieg unbedingt erforderlichen Siegs über Polen lag die rot-weiß-rote Truppe am Mittwoch in Sydney nach den Einzeln 0:2 zurück, die Niederlage war damit vor dem Doppel besiegelt. Dennis Novak war Kacper Zuk unterlegen, danach verlor Dominic Thiem ebenso in drei Sätzen gegen Hubert Hurkacz.

Dabei hatte Thiem beim 6:3, 4:6, 6:7(5) gegen den Weltranglisten-37. fulminant begonnen. Mit druckvollem Spiel und äußerst guten und effektiven Returns entschärfte er die Aufschlagstärke seines Gegners im ersten Satz. Nach einem Break zum 3:2 ließ er letztlich noch ein zweites Break folgen. Besonders sehenswert und begeisternd ein "Tweener" des Niederösterreichers bei einer 4:2-Führung mit folgendem Punktschlag durch einen Rückhand-Longline.

Zwei Doppelfehler von Thiem mit Folgen

Auch im zweiten Durchgang ging es in dieser Tonart vorerst weiter, doch zwei Doppelfehler bremsten Thiem abrupt ein und bescherten Hurkacz das Break zur 4:3-Führung. Danach servierte der 1,96-m-Mann aus. Auch wenn die Polen schon vor dieser Partie ausgeschieden waren, ging es für Hurkacz doch um etliche Weltranglisten-Punkte. Hurkacz gewann alle seine drei Einzel bei diesem Event. Für einen Erfolg gegen jemand vom Kaliber Thiems gibt es Extra-Bonuspunkte.

Thiem hingegen bilanzierte bei diesem neuen Event durch die zweite Niederlage im zweiten Spiel gegen Hurkacz (davor Niederlage in Miami 2019) mit einer 1:2-Bilanz. Die Chance auf den Sieg war am Mittwoch im dritten Satz da, nach vergebenen Breakchancen ging es ins Tiebreak. Da haben Kleinigkeiten entschieden, letztlich half auch das bekannt emotionale Coaching von Thomas Muster von der österreichischen Bank aus nicht mehr entscheidend.

Deutlich mehr hatte der Steirer ohnehin bei Novak zu tun gehabt. Der 26-Jährige war gegen seinen erst 20-jährigen Gegner anders als in seinen beiden Partien zuvor als Favorit in das Match gegangen. Zuk hatte als Weltranglisten-448. allerdings schon am Montag gegen Marin Cilic in seinem allerersten Match auf ATP-Niveau trotz Niederlage eine starke Leistung geboten. Gegen Novak feierte der als Ersatzmann zum Zug gekommene Youngster nun seinen größten Erfolg.

Novak: "Von Beginn an der Wurm drinnen"

"Es war von Anfang an der Wurm drinnen", resümierte der Niederösterreicher. Er habe sich durch die Favoritenrolle belastet gefühlt. "Es war ein schweres Match für mich. Ich habe es probiert, auszublenden. Es ist mir aber nicht ganz gelungen. Jeder hat gesagt, wir brauchen einen 3:0-Sieg. Aber ich muss mich dieser Situation stellen. Ich habe genug Chancen gehabt, das auch zu gewinnen. Der Fehler war am Anfang der Partie, da darf ich ihn nicht reinkommen lassen."

Die Niederlagen wie das Ausscheiden aus dem Bewerb könnten für Thiem und Novak noch ranglisten-technische Folgen haben. Thiem liegt in der Weltrangliste nur noch 30 Punkte vor Daniil Medwedew auf Rang vier, nachdem dieser seine bisherigen drei Spiele gewonnen hat. Der Russe hat im Viertelfinale die Chance, an Thiem vorbeizuziehen. Damit würde der seine Top-4-Setzung bei den Australian Open verlieren, was ihm vor dem Halbfinale einen der Top Drei bringen könnte.

Novak wiederum sieht seinen sicher geglaubten erstmaligen Einzug in die Top 100 noch einmal in Gefahr. Nach seinem Erfolg am Montag gegen den Argentinier Guido Pella im virtuellen Ranking 91., war er nach dem Zuk-Match nur noch auf Platz 98 zu finden. Etliche Spieler in seinem Bereich hatten nämlich beim ATP Cup sowie bei Challengern gepunktet, und können das teilweise in dieser Woche weiter tun. Ziehen drei weitere an Novak vorbei, bleibt er außerhalb der Top 100. (APA/red.)

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