Bautista über 2021er-Kawasaki: „Für sie fühlt es sich an wie die MotoGP“

19. Nov.
Alvaro Bautista wundert sich nicht über die neue Kawasaki ZX-10RR

Foto: Motorsport Images

Auch die Konkurrenz schaut in Jerez ganz genau hin: Obwohl für Alvaro Bautista die Entwicklung seiner Fireblade zählt, wirft auch der Honda-Star ein Auge auf die neue Kawasaki ZX-10RR.

Neben den Werksteams von Kawasaki und Yamaha war beim Superbike-Test in Jerez auch die Mannschaft von Honda am Start, um die Entwicklung ihres 2021er-Bikes voranzutreiben. Alvaro Bautista und Leon Haslam drehten mit der Fireblade viele Runden. Doch nicht Honda war in Jerez das große Thema, sondern die neue Kawasaki ZX-10RR.

Was sagt Bautista zum neuen Superbike des Weltmeister-Teams? "Ich weiß nur, dass das Motorrad schwarz ist", scherzt der Spanier. Auf der Strecke traf er weder auf Jonathan Rea noch auf dessen Kawasaki-Teamkollegen Alex Lowes.

"Ich bin allein gefahren. Es waren nur ein paar Fahrer hinter mir, die waren mein Anhaltspunkt. Aber die Kawasaki habe ich nicht auf der Strecke gesehen", schildert Bautista. Ist der frühere WSBK-Vize-Champion überrascht, dass Kawasaki lediglich die Front-Verkleidung und den Motor überarbeitet hat?

Kawasaki verzichtet auf radikales Update

"Warum ändern, wenn das Motorrad gut funktioniert? Sie gewinnen - also warum sollten sie groß was ändern?", fragt Bautista. Und macht damit deutlich, dass es ihn nicht überrascht, dass Konkurrent Kawasaki kein radikales Superbike mit MotoGP-Technik an den Start gebracht hat.

"Für sie fühlt es sich an wie die MotoGP, weil sie in keiner anderen Meisterschaft antreten. Sie konzentrieren all ihre Anstrengungen auf diese Meisterschaft. Von außen sieht das Motorrad vielleicht normal aus. Aber die Geheimnisse befinden sich unter der Verkleidung", weiß der HRC-Pilot.

Honda arbeitet an besserer Basis für Fireblade

Und was hat sich bei Honda mit Blick auf die zweite Saison mit der neuen Fireblade alles getan? "Wir haben alles probiert, was wir probieren wollten", zeigt sich Bautista zufrieden. Den Test beendete er jedoch vorzeitig, weil er am späten Nachmittag Probleme mit der Sicht bekam.

"Wir haben etwas Interessantes herausgefunden, was mit Blick auf die kommende Saison wichtig ist. Es ist gut, mehr Daten zu haben. Wir haben verschiedene Abstimmungen probiert und dabei gute und schlechte Dinge entdeckt. Insgesamt war es ein guter Tag, um viele Daten und Informationen zu sammeln", erklärt er.

Die erste Saison mit der neuen Fireblade hatte für Honda Höhen und Tiefen parat. Höhepunkt war das Podium in Aragon, ein Sieg war für das HRC-Team aber außer Reichweite. "Niemand wünscht sich Probleme, sondern jeder will gleich von Beginn an schnell sein. Doch das ist Teil der Entwicklung. Unser Motorrad war komplett neu. Für die kommende Saison haben wir jetzt eine noch bessere Basis", gibt sich Bautista zuversichtlich.

Bautista hat klare Vorstellungen für 2021

Wissen die HRC-Ingenieure, woran sie für 2021 arbeiten müssen? "Sie wissen, was ich mir wünsche: Ein besseres Kurvenverhalten und mehr Haftung am Hinterrad. Wir müssen an der Elektronik, an der Motorbremse und der Leistungs-Entfaltung arbeiten", benennt er die Schwachstellen.

"Die Ingenieure müssen jetzt alles zusammenbringen", fordert Bautista. Das Ziel für 2021 ist klar: Er will wieder Rennen gewinnen. Um das zu erreichen, braucht der Spanier jedoch mehr Spielraum. "Wenn man vorne mitfahren will, muss man immer etwas riskieren. Aber ich hoffe, dass wir ein bisschen mehr Luft haben. Das ist unser Ziel", so der Honda-Werkspilot.

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