„Bin einer, der lacht“: Rossi will keinen Tränen-Abschied

12. Nov.
Valentino Rossi will seinen Abschied als MotoGP-Pilot nicht betrauern, sondern genießen.

Foto: Motorsport Images

Vor seinem letzten MotoGP-Rennen in Valencia präsentiert Valentino Rossi seine neun Titel-Bikes - und spricht über seine größten Rivalen und Gefühle.

Für das letzte MotoGP -Rennen von Valentino Rossi am Sonntag mit dem Valencia-Grand-Prix (LIVE bei ServusTV, im Stream & in allen Apps) haben sich der Altmeister und sein Umfeld noch einmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Bevor Rossi seine insgesamt 26-jährige WM-Karriere ausklingen lässt, stand am Donnerstag in Valencia ein Sondertermin an, um Rossi und seine erfolgreiche Laufbahn zu würdigen. Schließlich hat es der "Doctor" seit seinem WM-Debüt beim Rennen der 125er-Klasse am 31. März 1996 in Shah Alam (Malaysia) auf allerhand beeindruckende Zahlen und Rekorde gebracht.

Rossis legendäre Bike-Parade

Am Donnerstag enthüllte Rossi im Fahrerlager von Valencia noch einmal jene neun Motorräder, mit den er seine neun WM-Titel errungen hat. Angefangen mit der Aprilia RS125 aus der 125er-Saison 1997 bis hin zur Yamaha M1 aus der MotoGP-Saison 2009.

Die Präsentation der erfolgreichsten Rossi-Bikes mitsamt Sitzproben fand im Beisein einiger Fahrerkollegen und Teamchefs, Rossis schwangerer Freundin Francesca Sofia Novello, seines langjährigen Kumpels Alessio "Uccio" Salucci und von Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta statt.

"All die Bikes dort stehen zu sehen, und dann auch noch mit all den MotoGP-Piloten, das waren schon große Emotionen", gestand Rossi. Und verriet mit einem Grinsen: "Außer den Hondas habe ich all diese Bikes zu Hause stehen, also die Yamahas und die Aprilias. Die Yamaha von 2004 steht in meinem Badezimmer. Nein, nur Spaß - in meinem Schlafzimmer."

Zum Thema Honda sagte Rossi: "Ich werde noch einmal mit Alberto [Puig] sprechen, ob ich nicht zumindest die 500er noch haben kann." Jene gelbe Honda NSR500 im Nastro-Azzurro-Design aus der MotoGP-Saison 2001 bedeutet Rossi sehr viel. Schließlich hat er auf ihr seinen ersten WM-Titel in der Königsklasse errungen.

Rossi trauert 10. WM-Titel nach

Auf die Frage, ob er in seiner langen und erfolgreichen WM-Karriere irgendetwas bereut oder vermisst, erwähnt Rossi drei Tage vor seinem letzten Rennen noch einmal das, was er schon im August auf seiner Rücktritts-PK in Spielberg gesagt hatte.

"Den zehnten WM-Titel hätte ich schon sehr gerne gehabt", gibt Rossi zu. Und ergänzt: "Mein letzter Titel war 2009, und das liegt ja gefühlt schon ein ganzes Leben zurück. Der zehnte Titel wäre ein schöner runder Abschluss gewesen. Aber ansonsten kann ich mich nicht beklagen."

Gibt es eine Rivalität mit einem Fahrer, die Rossi mit negativen Erinnerungen verbindet? "Es gab großartige Rivalitäten, die ich sehr genossen habe. Vor allem im ersten Teil meiner Karriere habe ich öfter gewonnen. Am Ende dann leider nicht mehr so oft - aber ich habe es immer genossen."

"Biaggi war mein größter Rivale"

"Meine größte Rivalität", so Rossi weiter, "war vielleicht die mit Biaggi. Einfach deshalb, weil es eine zwischen zwei Italienern und zwei großen Fanlagern war. Aber auch mit Stoner, Lorenzo und am Schluss mit Marquez habe ich es immer genossen. Das ist etwas, an das man sich später immer erinnern wird, weil es etwas Besonderes war."

"Mit meinen Ergebnissen und Erfolgen bin ich sehr zufrieden. Und dass die MotoGP dadurch größer, besser und weltweit bekannter geworden ist, freut mich natürlich auch. Schließlich ist dieser Sport meine Leidenschaft, und deshalb mich das glücklich", so Rossi weiter.

Wird der "Doctor" nach dem Valencia-GP am Sonntag - die Zahlen des Datums 14.11.21 ergeben in Summe passenderweise seine legendäre Startnummer 46 - die eine oder andere Träne vergießen?" Ich weiß noch nicht, was da passieren wird. Aber ich bin eigentlich keiner, der viel heult. Ich bin eher einer, der gerne lacht. Das ist nun mal mein Charakter", grinst der Italiener.

Den Helm komplett an den Nagel hängen wird Rossi nach dem Großen Preis von Valencia aber nicht. Für 2022 und womöglich auch darüber hinaus hat der Italiener schon eine zweite Karriere angekündigt - dann allerdings auf vier anstatt auf zwei Rädern.

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