„Bleibendes Erlebnis“: Duell mit Rossi lässt Bradl schwärmen

8. Nov.
Valentino Rossi fuhr in Portimao rundenlang vor Stefan Bradl.

Foto: Motorsport Images

Marquez-Ersatz Stefan Bradl fährt beim spontanen Portimao-Einsatz trotz Armpump-Problemen in die Punkte und duelliert sich dabei mit großen Rivalen.

Stefan Bradl beendete den Algarve-Grand-Prix in Portimao als 15., konnte sich damit über einen Punkt für die Meisterschaft freuen. Als das Rennen zwei Runden vor Renn-Ende abgebrochen wurde, lag der Honda-Ersatzpilot 26,7 Sekunden zurück.

Im Rennen fuhr der Deutsche über viele Runden in einer Gruppe, in der auch Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Franco Morbidelli mitmischten. In diesem namhaften Kreis fühlte Bradl sich pudelwohl und genoss es in vollen Zügen, noch einmal mit Altmeister Rossi kämpfen zu können.

"Duell mit Valentino etwas ganz Besonderes"

"Zum Schluss hatte ich einen schönen Kampf mit Valentino Rossi, Franco Morbidelli und Andrea Dovizioso. Das Duell mit Valentino war etwas ganz Besonderes, ich habe es sehr genossen", so Bradl. "In seinem vorletzten Rennen, bevor er in einer Woche in Valencia vom aktiven Rennsport zurücktritt, hatte ich das Vergnügen, mit dieser Legende noch einmal auf der Strecke zu kämpfen."

"Und auch sonst habe ich das Rennen voll genossen, auch wenn ich in letzter Zeit nicht voll auf Racing konzentriert war. Renn-Wochenenden wie dieses helfen natürlich auch bei den Tests. Also waren es insgesamt drei sehr profitable Tage für das gesamte Team, verbunden mit einem bleibenden Erlebnis für mich", freute sich der Honda-Pilot.

Bradl klagt im Rennen über Armpump

Die anspruchsvolle Piste in Portugal brachte Bradl körperlich aber an seine Grenzen. "Ich hatte Probleme mit Armpump. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, und das war ein bisschen zu viel für mich. Ich konnte mich nicht gut genug vorbereiten. Trotzdem bin ich mit dem Wochenende zufrieden, denn ich habe keine Fehler gemacht und war schnell", bilanziert der ehemalige Moto2-Weltmeister.

"In der wahrscheinlich engsten Ära der MotoGP konnte ich direkt konkurrenzfähige Zeiten fahren. Ich hatte ein hartes Rennen erwartet, als ich vom Test- kurzfristig wieder in den Renn-Modus gewechselt bin", bemerkt der 31-Jährige.

Großer Fortschritt mit der Honda RC213V?

Bereits beim Saisonstart 2021 hatte Bradl die Werks-Honda von Marc Marquez pilotiert. Wie bewertet er die Weiterentwicklung der RC213V im Laufe des Jahres? "Das Motorrad hat sich im Vergleich zum Saisonbeginn stark verändert. Schon zur Saison-Halbzeit gab es viele Änderungen am Chassis und in anderen Bereichen", schildert der Honda-Testpilot.

"Wir haben viele verschiedene Chassis-Teile probiert und das Bike permanent verändert. Wir wollten eine Richtung finden und ich denke, man kann sagen, dass jetzt alle Honda-Fahrer besser zurechtkommen. Das ist positiv", freut sich Bradl über die Fortschritte der Japaner.

In Portimao fuhr Bradl mit einem Chassis, das er noch nicht so gut kannte. "Ich bin dieses Wochenende mit der Spezifikation von Marc gefahren, die noch neu für mich war. Damit hatte ich nicht allzu viel getestet. Als sie herausfanden, dass dieses Chassis gut funktioniert, habe ich mich schon mit dem Prototyp für 2022 beschäftigt. Ich musste mich also ein bisschen anpassen."

Lob für Bradl und viel Arbeit im Winter

Ein Lob bekam Bradl auch von HRC-Teammanager Alberto Puig. "Unser Testfahrer hat seine Arbeit sehr gut erledigt, wie es bei Stefan normal ist. Wir sind mit seinem Ergebnis zufrieden - vor allem, weil er sich nicht vorbereiten konnte. Seine Rolle ist wichtig und wir wissen seinen Beitrag zu schätzen", kommentierte der Spanier.

Sollte Marc Marquez am Wochenende beim Saisonfinale in Valencia (LIVE bei ServusTV, im Stream & in allen Apps) wieder fahren, kann sich Bradl auf die Testarbeit konzentrieren. In diesem Jahr wird der HRC-Testpilot beim offiziellen Jerez-Test und im Dezember bei einem privaten Test fahren, sofern es das Wetter erlaubt. "Es gibt keine Winterpause für mich. Es steht ein stressiger Winter bevor. Das ist aber auch nötig, denn Honda will wieder angreifen", kommentiert er.

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