BMW in Magny-Cours: Großer Frust wegen Yamaha-Pilot

6. Okt.
Motorcycle, Transportation, Vehicle

Foto: Motorsport Images

Nach dem Erfolg in der Superpole läuft für BMW in Frankreich nicht mehr viel zusammen: Tom Sykes und Eugene Laverty fahren in den Rennen hinterher.

"Was für ein Tag. Er hat gezeigt, wie nah im Motorsport die Höhen und Tiefen beieinander liegen können", fasst BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers die Achterbahnfahrt der Gefühle beim WSBK-Event in Magny-Cours zusammen. Für BMW hielt der Ausflug nach Frankreich positive und negative Erlebnisse bereit.

Am Samstagvormittag bescherten Eugene Laverty und Tom Sykes dem Team den bisher größten Erfolg der Saison. In der Superpole holte sich Laverty die erste Pole-Position als BMW-Pilot. Teamkollege Sykes wurde Zweiter.

"Die Superpole war ein Krimi, aber wir wussten, dass wir es nach weit vorn schaffen können", kommentiert Bongers. "Und am Ende P1 und P2, die erste Doppel-Pole für BMW in der Superbike-WM, zu holen, ist natürlich großartig. So erfreulich die Doppel-Pole war, so enttäuschend verlief das Rennen."

Kurve 1: Aus für beide BMW

Bereits nach wenigen Metern waren beide Werks-BMWs aus dem Rennen. "Für beide kam das Aus in Kurve 1. Garrett Gerloff, der von weit hinten kam, hat es in Kurve 1 zu heiß reinlaufen lassen, musste aufrichten und hat Tom am Ellbogen getroffen, der daraufhin gestürzt ist."

"Toms Bike hat leider gerade noch Eugenes Bike am Hinterrad getroffen, der in der Folge mit einem Highsider abgestiegen ist", schildert Bongers den kontroversen Vorfall, der keine Konsequenzen hatte.

"Es ist etwas unverständlich, dass Gerloff keine offizielle Verwarnung oder Strafe bekam. Aber die Entscheidung der Rennleitung steht, und das müssen wir akzeptieren", kommentiert der BMW-Motorradsport-Direktor.

Eugene Laverty kann die Pole-Position nicht nutzen

Besonders für Eugene Laverty war der Ausfall bitter. "Nach dem großartigen Qualifying war unser Ziel, das Podium zu holen. Mit der Pole-Position hatten wir die beste Ausgangslage dafür. Leider war dies nicht der Fall, nachdem ein von Garrett Gerloff verursachter Crash für mich das Aus bedeutet hat", so der Nordire.

"Ich ärgere mich wirklich über diesen Crash. Denn in einem Regenrennen wie diesem ist es nicht wirklich klug, in diesem Winkel in Kurve 1 zu gehen, wie er es getan hat. Es war Glück, dass niemand ernsthaft verletzt wurde", bemerkt Laverty.

Und auch Tom Sykes kritisiert das Manöver von Gerloff: "Es ist schade, dass beide BMWs auf diese Art und Weise aus dem Rennen gerissen wurden, nur ein paar hundert Meter nach der Startlinie. Es war ein unbedachtes und leichtsinniges Manöver von Garrett. Und es hat unseren Jungs auf beiden Seiten der Garage viel Arbeit beschert."

BMW: Überstunden in der Nacht von Samstag zu Sonntag

Beim Zwischenfall in Kurve 1 wurden beide Motorräder stark beschädigt. "Die Mechaniker haben einen super Job gemacht und bis tief in die Nacht zwei Bikes praktisch ganz neu aufgebaut", erklärt Bongers. "Es wurde zwar knapp zum Warm-up, aber wir konnten ohne Probleme antreten. Was die Performance angeht, haben uns jedoch klar die Renndaten vom Samstag gefehlt."

In den beiden Rennen am Sonntag konnten die BMW-Piloten nicht an der Spitze mitmischen. Im Superpole-Rennen gingen Laverty und Sykes leer aus. Im zweiten Hauptrennen kam Sykes als Zehnter ins Ziel, Laverty wurde auf Position 14 abgewunken.

"Nachdem wir das Wochenende stark angefangen hatten, war die Ausbeute leider gering", bedauert Bongers. "Der Crash im ersten Rennen hat uns für den Sonntag auch gleich noch einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Eugene Laverty am Sonntag ohne Chance: Fehler beim Neuaufbau?

"Nachdem wir das ganze Wochenende über, am Freitag und am Samstag, im Nassen ein so gutes Feeling für das Bike hatten, haben wir am Sonntag einen herben Rückschlag erlebt", schildert Laverty. "Das Bike hat sich überhaupt nicht mehr so angefühlt wie zuvor. Gleich ab der ersten Runde im Warm-up hatte ich Schwierigkeiten, speziell am Kurveneingang, und das vor allem in den Rechtskurven."

"Wir müssen das also untersuchen und sehen, ob nicht nach dem schweren Crash etwas mit dem Bike nicht mehr richtig gestimmt hat", bemerkt Laverty. "Wir werden das überprüfen und sicherstellen, dass am Motorrad für Estoril wieder alles passt. Dort werden wir versuchen, die Saison mit einem Erfolg abzuschließen."

Fehlende Erkenntnisse vom Samstag ruinieren den Sonntag

Auch Sykes lobt die Bemühungen der BMW-Crew: "Nach dem Samstagsrennen haben die Jungs einen unglaublichen Job gemacht. Ich denke, sie haben auf beiden Seiten der Garage bis etwa zwei Uhr nachts gearbeitet, um die Bikes vorzubereiten. Hut ab vor diesen Jungs."

"Es war einfach unglücklich, dass uns wichtige Informationen gefehlt haben. Das hätte uns das Leben im Hauptrennen am Sonntag sicher um einiges leichter gemacht", bedauert der Ex-Champion, der im zweiten Hauptrennen mit 28 Sekunden Rückstand als Zehnter ins Ziel kam.

"Aber wir haben im zweiten Rennen viel gelernt. Und, wie gesagt: Mit Informationen und Daten von Samstag wäre der Sonntag sicher ganz anders gelaufen. Das ist schade, denn nach Freitag waren wir sehr zuversichtlich, starke Ergebnisse zu holen. Aber wir bleiben positiv gestimmt", so Sykes.

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