Brad Binder: „Müssen einen Schritt machen“

14. Sept.
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Mit dem siebten Platz im MotorLand Aragon war Brad Binder abermals der beste KTM-Fahrer. Iker Lecuona setzte sich ebenfalls in Szene und kam als Elfter ins Ziel. Miguel Oliveira und Danilo Petrucci belegten die Positionen 14 und 15.

"Auf dieser Strecke war es für uns seit Freitag schwierig, eine schnelle Runde zu fahren", sagt Teammanager Mike Leitner. "Wir wussten, dass wir im Rennen stärker sind, aber von diesen Startpositionen war es schwierig." Nur Binder hatte Q2 erreicht und startete als Zwölfter.

Binder: "habe mir ein besseres Ergebnis erwartet"

"Ich bin mit unserer Arbeit zufrieden", sagt der Südafrikaner. "Aber ich habe mir ein etwas besseres Ergebnis erwartet. Leider habe ich in den letzten zwei Runden zu viel verloren. Ich war Sechster und habe die Position noch in der letzten Runde verloren."

"Es ging darum, die linke Flanke des Reifens zu schonen. Auch im Vergleich zu den anderen KTM-Fahrern nutze ich die linke Flanke mehr. Ich glaube, ich habe den Reifen auch gut geschont, aber in den letzten beiden Runden hat der Reifen leider stärker nachgelassen."

Binder: "Ich habe das Gefühl, dass ich nie besser gefahren bin"

"Es ist ein solides Ergebnis, aber nicht das, was wir uns erwarten", hält Binder fest. Denn KTM will aus eigener Kraft im Spitzenfeld mitmischen. Das war seit der Sommerpause nicht der Fall. Binders Sieg beim Regenfinish in Spielberg 2 war auch auf außergewöhnliche Umstände zurückzuführen.

"Wir müssen diesen letzten kleinen Schritt machen, damit wir in dieser Gruppe dabei sind und mitkämpfen können", sagt Binder. "Ich habe jetzt in der zweiten Saisonhälfte das Gefühl, dass ich nie besser gefahren bin. Ich fühle mich gut und arbeite hart."

"Unser Ziel muss aber sein, unsere Rennen zu verbessern. Wenn wir regelmäßig in den Top 5 und Top 3 sind, dann kann ich aufholen. Das Team arbeitet sehr hart. Wir müssen es in Misano wieder probieren, damit wir das kleine Extra finden und wir wieder in den Top 5 kämpfen können."

Lecuona phasenweise bester KTM-Fahrer

Aus fahrerischer Sicht hat jüngst Lecuona einen Schritt vorwärts gemacht. Nach den Plätzen sechs in Spielberg 2 und sieben in Silverstone mischte der Spanier auch in Aragon in den Top 10 mit. Zeitweise war er sogar vor Binder bester KTM-Fahrer.

"Die Pace war unglaublich! Leider habe ich einige Fehler gemacht, einen davon in Kurve 8, wodurch ich viele Plätze verloren habe", sagt Lecuona. "Ich habe versucht aufzuholen, aber beim Sturz am Freitag habe ich mir eine Schulter angeschlagen."

"Deswegen hatte ich in den letzten Runden Mühe. Trotzdem habe ich noch zwei Sekunden aufgeholt und versucht, Nakagami zu überholen. Das war aber nicht möglich. Trotzdem ist es okay, ich bin mit diesem Wochenende sehr zufrieden."

Oliveira kämpft mit zu hohem Reifendruck

Für Oliveira setzte sich die schwierige Phase fort. Seit der Sommerpause war dieser 14. Platz sein einziges zählbares Ergebnis: "Ein schwieriges Rennen. Ich hatte von Beginn an in der Gruppe mit dem Vorderreifen Mühe. Er rutschte und bewegte sich stark."

"Das ist nur im Rennen passiert, denn in FT3 und FT4 war meine Pace vergleichbar mit den Top 7. Es ist enttäuschend, denn dort hätte ich sein können", sagt der Portugiese und will Michelin nicht kritisieren: "Man kann das nicht auf den Reifen schieben."

"Wenn man im Windschatten fährt, geht der Reifendruck durch die Decke. Ich weiß nicht, ob die Hitze der Auspuffe eine Rolle spielt. Aber wenn man prinzipiell hinter einem anderen Motorrad fährt, kommt nicht genug Luft auf den Reifen, um ihn zu kühlen."

"Ich bin das ganze Rennen mit einem höheren Druck als am gesamten Wochenende gefahren. Wenn man nicht mit normalem Reifendruck fährt, kann man nicht die gleichen Rundenzeiten wie im Training erreichen. Wir müssen uns das genau anschauen und die Daten mit Brad vergleichen."

Binder will in die Top 3

In der Weltmeisterschaft ist Binder Sechster und hat nur zwölf WM-Punkte Rückstand auf Jack Miller (Ducati). Auch Johann Zarco (Pramac-Ducati) hat nur 20 Zähler mehr auf dem Konto als Binder. Setzt er sich deshalb ein konkretes Endergebnis zum Ziel?

"Ob man in der WM Sechster ist, Achter oder Vierter spielt keine Rolle", winkt er ab. "Ich will in den Top 3 sein und will gewinnen. Deswegen ist es sinnlos, auf die WM-Punkte zu schauen, solange man nicht vorne dabei ist. Natürlich ist es schön, der beste KTM-Fahrer zu sein, aber das ist nicht mein Ziel."

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