Brad Binder: „Zwei Stürze in einem Rennen sind enttäuschend“

3. Mai
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Foto: (C) Motorsport Images

Jerez war für KTM keinen Ausflug wert. Keiner der Fahrer schaffte es in Spanien in die Top 10. Brad Binder setzte es gleich zwei Mal im Rennen auf den Hosenboden.

KTM beendete den Grand Prix von Spanien in Jerez mit drei Fahrern in den WM-Punkterängen, aber die Top 10 wurden verpasst. Miguel Oliveira kam als Elfter ins Ziel. Das Tech-3-Duo Danilo Petrucci und Iker Lecuona eroberte in Jerez die Plätze 14 und 15. Brad Binder hatte im Rennen gleich zwei Stürze.

„Mit einem elften Platz können wir sicher nicht zufrieden hier herausgehen, weil einfach mehr drinnen war", sagt Teammanager Mike Leitner bei 'ServusTV'. „Brad hat ein starkes Qualifying gezeigt und war im Warm-up stark unterwegs."

„Wenn das Rennen in der zweiten Runde vorbei ist, dann ist das sehr bitter. Er war sicher der Mann, der für uns das Beste herausholen hätte können." Beim ersten Sturz brachen die Winglets ab. „Die Jungs sind am Limit und solche Ausrutscher können passieren", meint Leitner.

Pace im Warm-up machte Hoffnung

Nach Platz fünf in Portimao hatte Binder auch für Jerez große Hoffnungen. Im Warm-up zeigte der Südafrikaner eine sehr gute Pace und war in der Spitzengruppe dabei. Von Startplatz elf wäre die Verfolgergruppe in den Top 10 in Reichweite gewesen.

„Mein Sonntag begann sehr gut", beginnt Binder sein Fazit. „Ich fühlte mich im Warm-up großartig und konnte mit dem Motorrad machen was ich wollte. Ich hatte das Gefühl, dass wir für das Rennen bereit sind. Leider hatte ich keinen guten Start und blieb stecken. Es war etwas Chaos."

„Leider ist mir in der zweiten Runde in Kurve 2 das Vorderrad weggerutscht. Ich bin dann weitergefahren. Man weiß nie, was in einem Rennen passieren kann. Leider bin ich in der letzten Kurve erneut gestürzt. Zwei Stürze in einem Rennen sind sehr enttäuschend."

Bisher waren in dieser Saison die Vorderreifen für KTM zu weich. Wie war die Situation in Jerez? "Der Medium-Reifen, der im Vorjahr der harte war, hat hier gut funktioniert", sagt Binder. "Bis zum Sturz hatte ich das ganze Wochenende überhaupt kein Problem mit dem Vorderreifen."

KTM in der Konstrukteurs-WM auf dem letzten Platz

In der WM-Wertung rutschte Binder durch den Ausfall auf Platz zehn ab. Oliveira ist nach Rang elf in Jerez WM-17. „Es ist schwierig, mit einem elften Platz glücklich zu sein", seufzt der Portugiese. „Wir können es besser. Sowohl ich als auch das Team."

Das Qualifying war entscheidend, denn von Startplatz 16 war es für Oliveira auf einer winkeligen Strecke wie Jerez von vornherein schwierig. „Er ist im Verkehr festgesteckt", meint Leitner. „Als er in den letzten zehn Runden freie Fahrt hatte, ist er ein beachtliches Tempo gegangen. Aber dann ist nichts mehr zu holen."

In der Konstrukteurswertung ist KTM auf den sechsten und letzten Platz abgerutscht. Bei den Teams ist KTM auf Platz acht und Tech 3 Elfter. „Die Ergebnisse der ersten vier Rennen sind buntgemischt", zieht der Teammanager Fazit. „Es würde uns besser gefallen, wenn wir weiter vorne währen, aber okay, es war jetzt erst der vierte Grand Prix."

Fortschritte im Tech-3-Team

Beim Testtag wird KTM etwas beim Chassis probieren und andere Set-ups. Denn dafür ist im Laufe eines Rennwochenendes nicht viel Zeit. Hart gearbeitet wird auch in der Tech-3-Box rund um Petrucci, damit sich der großgewachsene Italiener auf dem Motorrad wohler fühlt.

In Jerez hatte er unter anderem eine andere Sitzbank. „Ich bedanke mich bei KTM für ihre Arbeit", sagt Petrucci. „Mein Team arbeitet daran, damit ich mich auf dem Motorrad komfortabler fühle. Manche Dinge funktionieren, andere nicht."

„Vielleicht haben wir das Hauptproblem beim Motorrad verstanden. Positiv ist, dass wir wissen, was wir lösen müssen, um das Motorrad zu stabilisieren. Zu Rennbeginn bin ich sehr langsam, weil wir wie im Qualifying den Hinterreifen nicht gut nutzen können."

„Dann werden die Rundenzeiten besser. Wir müssen den Reifen in der Bremsphase und bei der Beschleunigung besser nutzen. Das ist momentan nicht möglich. Mit meiner Erfahrung von anderen Motorrädern kann ich ihnen den Unterschied mitteilen."

Petrucci sammelte nun zum zweiten Mal hintereinander WM-Punkte: „Das Rennen war hart. Ich folgte die ganze Zeit Miguel. In den letzten Runden bekam ich mit dem Hinterreifen Probleme. Das war sehr schwierig. Ich hatte auch Probleme mit meinem rechten Arm, aber ich konnte das Rennen beenden und ein paar WM-Punkte sammeln."

Lob für Lecuona

Lob gab es diesmal für Lecuona, der eine deutliche Steigerung zeigte. Nach Portimao hatte der Youngster erste Kritik von Tech-3-Teamchef Herve Poncharal erfahren. Nun zeigt sich der Franzose sehr zufrieden mit den Fortschritten, auch wenn es noch ein weiter Weg in die Top 10 ist.

„Auch Iker wurde nicht langsamer und auch seine Rundenzeiten waren sehr, sehr konstant", lobt Poncharal. „Für manche Leute wird das schwer zu verstehen sein, aber wir sind mit den Positionen 14 und 15 relativ zufrieden. Wir haben das Gefühl, dass wir gut gearbeitet haben."

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