Bradl zu Lorenzos Social-Media-Attacken: „Einfach nur dumm“

7. Mai
Jorge Lorenzo sorgt mit Social-Media-Attacken immer wieder für Unmut.

Foto: Motorsport Images

Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo stänkert auf Instagram und Twitter immer wieder gegen seine früheren Kollegen - von ServusTV-Experte Stefan Bradl gibt's dafür jetzt Kritik.

In den letzten Wochen und Monaten hat sich Jorge Lorenzo bei so manchem früheren Fahrer-Kollegen unbeliebt gemacht. Seit seinem Rückzug aus der MotoGP meldet sich der Ex-Weltmeister regelmäßig auf Social Media zu Wort. So weit, so gut. Allerdings geht der Spanier dabei nicht immer gentleman-like mit seinen Ex-Kollegen um. Prompt eskaliere die Situation, als Lorenzo zuletzt öffentlich gegen Cal Crutchlow pestete.

Vorausgegangen war die Yamaha-Entscheidung, Lorenzo nach weniger als einem Jahr als Testpilot durch Crutchlow zu ersetzen. Bei der Bekanntgabe stichelte Lorenzo gegen Crutchlow und ließ sich nicht zwei Mal bitten, einen sarkastischen Kommentar abzugeben, als der neue Yamaha-Tester in Katar zum ersten Mal im Kiesbett landete.

Honda-Testpilot Stefan Bradl hat zu Lorenzos Social-Media-Aktivitäten eine klare Meinung. "Es ist einfach nur dumm, sowas dann öffentlich zu machen", kommentiert Bradl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Und fügt hinzu: "Ich verstehe Jorge Lorenzo nicht."

Bradl: "Ich verstehe Jorge Lorenzo nicht"

Seit seinem Aus in der MotoGP postet Jorge Lorenzo regelmäßig Bilder aus seinem Alltag und von seinen diversen Sportwagen. Zudem versucht der dreimalige MotoGP-Champion, die Fans mit eigenen Video-Analysen auf seinen YouTube-Kanal zu ziehen.

"Er genießt das Social-Media-Leben in vollen Zügen und lebt es aus. Ich folge ihm auf Instagram und nehme zur Kenntnis, was er macht. Ich finde das lustig und interessant", bemerkt Stefan Bradl. Zugleich stellt der ServusTV-Experte aber auch klar: "Ich würde es aber nicht so machen."

Der teils raue Umgangston in den sozialen Netzwerken hat zuletzt einige Fahrer dazu motiviert, davon Abstand zu nehmen. So löschte Yamaha-Pilot Maverick Vinales unlängst seinen Twitter-Account. Und Ducati-Pilot Jack Miller erklärte, dass er seine Kanäle nicht mehr selbst mit Inhalten füttern wird. Sondern diesen Job stattdessen an sein Team weiterreicht, um sich nicht länger davon ablenken zu lassen.

Zu viel Ablenkung durch Twitter, Instagram & Co.?

Kümmert sich Stefan Bradl selbst um seine Social-Media-Kanäle? "Ja, ich betreue meinen Account selbst. Ich weiß aber, dass viele Fahrer das nicht mehr selber machen und es in professionelle Hände geben, was mit Sicherheit auch Sinn macht", erklärt der Zahlinger.

"In den sozialen Netzwerken muss man mit Fingerspitzengefühl zu Werke gehen. Entweder man wird gefeiert wie der König und schwebt auf Wolke sieben. Oder man wird durch den Dreck gezogen. Meiner Meinung nach fehlt da ein bisschen das Mittelmaß", findet Bradl.

"Im normalen Leben bin ich nicht abhängig von Social Media, worüber ich auch sehr froh bin", so der Honda-Pilot weiter. "Aber ich bin mir bewusst, dass es zur heutigen Generation dazu gehört. Ich denke es ist das Beste, mit Vernunft und Verstand an die Sache heranzugehen."

Das Verhalten in den sozialen Netzwerken stört aber auch Bradl. "Die Berührungsängste und auch der Respekt gehen verloren, wenn man blind kommentiert. Egal ob positiv oder negativ. Manchmal wäre ein bisschen mehr Respekt anderen gegenüber angebracht", so der Deutsche.

Empfohlene Videos