Crutchlow über Vinales-Wechsel: „Das Problem ist Maverick“

9. Sept.
Katar-Test im März: Vinales und Crutchlow tauschen Eindrücke der M1 aus.

Foto: Motorsport Images

Laut Cal Crutchlow hat Maverick Vinales soviel Talent, dass er mit geschlossenen Augen Weltmeister werden könnte - den Bruch mit Yamaha kann er nicht nachvollziehen.

Vier Jahre lang waren Valentino Rossi und Maverick Vinales Teamkollegen bei Yamaha. Auf der Strecke lieferten sich beide speziell im ersten Jahr harte Duelle. Abseits der Strecke war das Verhältnis der beiden gut und professionell. Nun kam es zur Trennung zwischen Yamaha und Vinales.

Was sagt Rossi dazu? "Ich denke, sie hätten die Situation lösen können", findet der Italiener. "Ehrlich gesagt weiß ich aber auch nicht mehr. Vielleicht gab es noch andere Probleme." Ab dem kommenden Rennen in Aragon (LIVE bei ServusTV, im Stream & in der App) greift Vinales mit der Aprilia RS-GP an.

Vinales zukünftig Aprilia-Pilot

Damit ist der Spanier von einem Sieger-Motorrad auf ein Bike gewechselt, das immerhin einen Podestplatz vorweisen kann. Rossi ist gespannt, wie Vinales mit der RS-GP zurechtkommen wird. "Das wird interessant, denn die Aprilia sieht konkurrenzfähig aus. Und Maverick ist schnell."

In Silverstone hatte zuletzt Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow den Platz von Vinales im Werksteam übernommen. Der Brite fährt auch am kommenden Wochenende im MotorLand Aragon. Ab Misano soll dann Franco Morbidelli neuer Yamaha-Teamkollege von Fabio Quartararo sein.

Crutchlow versteht Entscheidung nicht

Crutchlow ist bekannt dafür, nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zur Trennung zwischen Yamaha und Vinales sagt er: "Nein, ich kann das nicht verstehen. Ich bin ein großer Fan von Maverick und er ist ein guter Freund. Und ich respektiere seine Entscheidung, denn er wollte Yamaha verlassen. Es braucht große Eier, um das zu tun. So etwas haben wir seit vielen Jahren nicht mehr gesehen."

"Wenn er nicht glücklich ist mit der Situation, muss er natürlich etwas tun. Aber ich verstehe es nicht. Denn Yamaha hat ihm alles gegeben, was sie ihm geben konnten. Man kann nicht an einem Wochenende gewinnen und am nächsten Letzter werden."

Fakt ist, dass Yamaha auch nach Silverstone alle drei WM-Wertungen anführt. Vinales hat eines der besten MotoGP-Teams verlassen. "Das Problem ist, wie wir alle wissen, Maverick", hält Crutchlow fest. "Das war sein Gefühl."

Yamaha für Crutchlow nicht das Problem

"Sein Gefühl für das Motorrad war das Problem. Und nicht das Motorrad, die Marke oder das Team." Als Yamaha im Herbst 2016 Vinales von Suzuki engagierte, um den Platz von Jorge Lorenzo nachzubesetzen, war das Ziel klar. Man wollte mit Vinales Marc Marquez und Honda besiegen.

Geklappt hat das nicht, wie wir heute wissen. Für Crutchlow ist Vinales trotzdem einer der talentiertesten MotoGP-Fahrer: "Wenn ich mir Maverick Vinales ansehe, dann ist vom Speed und vom Talent her niemand schneller. Außer vielleicht Marc Marquez."

"Wenn er alles zusammen bekommt, dann kann er mit geschlossenen Augen Weltmeister werden", ist der dreimalige Renn-Sieger überzeugt. Aber wird das auch irgendwann passieren? "Ich weiß es nicht", zuckt Crutchlow mit den Schultern...

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