„Müssen an sich arbeiten“: LCR-Kritik an Alex und Nakagami

2. Nov.
Im Gegensatz zum Vorjahr gelang Alex Marquez bisher kein Podestplatz.

Foto: Motorsport Images

Verglichen mit 2020 blieben beide LCR-Piloten bislang hinter den Erwartungen zurück - als Grund dafür lässt Teamchef Lucio Cecchinello nicht nur Probleme mit dem Honda-Bike gelten.

Marc Marquez bleibt bei Honda der Erfolgsgarant. In der laufenden Saison hat der sechsfache MotoGP-Weltmeister immerhin drei Siege eingefahren. Und Teamkollege Pol Espargaro konnte sich zuletzt in Misano 2 über seinen ersten Podestplatz mit den Japanern freuen. Dagegen war das LCR-Duo von der Siegerehrung einmal mehr weit entfernt.

In den ersten 16 Saison-Rennen 2021 war ein vierter Platz in Jerez das bis dato beste Ergebnis von Takaaki Nakagami. Sieben Mal landete der Japaner in den Top 10. Alex Marquez holte sein bestes Resultat mit Rang sechs in Le Mans. Insgesamt fünf Mal fuhr der Spanier unter die besten Zehn.

"Unsere Ergebnisse liegen hinter unseren Erwartungen", redet Teamchef Lucio Cecchinello nicht lange um den heißen Brei. "Im Vorjahr haben unsere Fahrer um das Podium gekämpft, oder waren zumindest nahe dran. In diesem Jahr sind sie aus verschiedenen Gründen zurückgefallen."

Cecchinello: "Wir sind zurückgefallen"

Alex Marquez musste vom Werksteam zu LCR wechseln. Nakagami hat in diesem Jahr erstmals kein aktuelles Bike zur Verfügung. Pol Espargaro ist 2021 neu bei Honda. Und Marc Marquez kehrte bekanntlich erst nach langer Verletzungspause zurück.

Cecchinello glaubt, dass all diese Umstände auch dazu beigetragen haben, dass Honda etwas den Anschluss verloren hat. "Da Marc lange pausieren musste, gab es unter unseren Piloten keinen Anführer, der die Entwicklung vorantreibt", erklärt der Ex-Rennfahrer.

"Es ist vielleicht nicht auf den ersten Blick sichtbar. Aber Honda hat in den letzten Monaten extrem viel unternommen, um den Rückstand wettzumachen. Alle Beteiligten arbeiten hart - und es gibt auch einen neuen Prototypen, der ein guter Schritt nach vorne ist."

Beim Misano-Test Ende September konnten Marc Marquez und Espargaro besagten Prototypen erstmals probieren. Der nächste Einsatz ist beim Nachsaison-Test in Jerez geplant. Ob dann auch das LCR-Team das neue Bike erstmals testen kann, steht noch nicht fest.

Nakagami muss besser mit Druck umgehen

Cecchinello will mit dem Finger aber nicht nur auf das Motorrad zeigen. Vielmehr mahnt er auch seine Fahrer, dass beide an sich arbeiten müssen. "'Taka' muss lernen, mit Druck-Situationen umgehen", fordert er. "Da muss er sich verbessern."

Doch der LCR-Teamchef hat auch Lob für den Japaner parat. "Er hat ein sehr gutes Gefühl für das Motorrad gefunden und ist sehr schnell. Wir haben vielleicht Mühe, gleich von Beginn an schnell zu sein, und müssen uns durch die Trainings arbeiten. Aber er hat ein sehr gutes Set-up gefunden."

Weniger erfreut äußert sich Cecchinello über die bisherige Saison von Teamkollege Marquez. "Bei Alex müssen wir zugeben, dass er im Vorjahr in der zweiten Saisonhälfte auf dem Podium war. Und dieses Jahr ist er das nicht. Vielleicht müssen auch wir härter in der Box arbeiten, um Alex ein besseres Motorrad zu geben."

Zwei Rennen vor Saison-Ende liegt LCR in der Team-Wertung Platz acht. Sowohl Nakagami als auch Alex Marquez haben mit Honda Verträge für die Saison 2022.

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