Champions League: Manchester City bezwingt PSG im Halbfinale

29. Apr.
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Foto: GEPA pictures/ AMA sports/ Robbie Jay Barratt

Manchester City dreht das Halbfinale der Champions League gegen PSG und gewinnt in Paris nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1.

Manchester City hat einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Finale gemacht. Der englische Premier-League-Tabellenführer feierte am Mittwochabend im Halbfinal-Hinspiel im Parc des Princes bei Vorjahresfinalist Paris St. Germain nach einem 0:1-Rückstand noch einen 2:1-Sieg. Damit hat die Truppe von Coach Josep Guardiola am 4. Mai im entscheidenden Heimspiel in England alle Trümpfe in der eigenen Hand.

Danach sah es allerdings über weite Strecken gar nicht aus. Der französische Serienmeister dominierte vor allem vor der Pause das Geschehen und wurde auch mit dem Führungstreffer von Kapitän Marquinhos (15.) belohnt. In der zweiten Hälfte drehten die Engländer allerdings mit viel Glück bei den beiden Treffern die Partie. Kevin de Bruyne (64.) und Riyad Mahrez (71./Freistoß) trugen sich in die Schützenliste ein. PSG beendete die Partie nach einem rüden Foul von Idrissa Gueye an Ilkay Gündogan, der unverletzt blieb, samt Roter Karte (77.) in Unterzahl. Gueye fehlt seinem Team damit auch kommende Woche.

Die Hausherren nahmen beim Champions-League-Halbfinale von Beginn an das Heft in die Hand, dominierten das Geschehen nach Belieben und drängten auf die Führung. In der 13. Minute konnte City-Goalie Ederson einen Neymar-Abschluss noch entschärfen. Zwei Minuten später zappelte der Ball aber schon im Netz. Nach einem Di-Maria-Eckball verschaffte sich Marquinhos im Strafraum den nötigen Platz, wurde nicht wirklich gedeckt und köpfelte wuchtig ein. Ederson war ohne Abwehrchance.

Treffer Nummer zwei lag in der Folge in der Luft. Das Gefährlichste dabei war ein Paredes-Kopfball bei dem nicht viel fehlte (28.). Wieder waren die Franzosen da nach einer Standardsituation stark. Von den Gästen war in der Offensive gar nichts zu sehen - mit einer Ausnahme. Nach einem PSG-Fehler und Bernardo Silvas Idealzuspiel kam Phil Foden aus bester Position zum Abschluss, scheiterte mit seinem zu zentralen Schuss aber an Keylor Navas (42.).

Champions League: Engländer hatten Glück auf ihrer Seite

Nach Wiederbeginn kamen die Engländer etwas besser in die Partie und hatten in den entscheidenden Momenten auch das Glück auf ihrer Seite. Eine als Flanke gedachte Hereingabe von De Bruyne ging an Freund und Feind vorbei und segelte auch am verdutzten Navas vorbei ins lange Eck. Sieben Minuten später war der Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt. Bei einem Freistoß von Mahrez aus rund 20 Metern öffneten Kimpembe und Paredes die Mauer, weshalb der Ball neuerlich den Weg ins Tor fand. Navas hatte keine Chance.

Dem noch nicht genug schwächten sich die im Vorjahr im Endspiel der Champions League den Bayern unterlegenen Pariser auch noch selbst. Gueye trat Gündogan ohne Ball auf die Achillessehne und wurde vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych völlig zurecht ausgeschlossen. Auch deshalb konnte PSG in der Folge nicht mehr zulegen. Der Fokus lag darauf, nicht noch ein drittes Gegentor zu kassieren, was glückte, da ein Schuss von Foden zu schwach und genau auf Navas ausfiel (87.).

City hat nun beste Karten erstmals unter Guardiola ins Endspiel der Champions League einzuziehen. Dort war der 50-jährige Spanier bereits mit dem FC Barcelona zweimal erfolgreich. Im Finale könnte Barcelonas Erzrivale Real Madrid warten, der am Dienstag im ersten Halbfinale gegen Chelsea über ein 1:1 nicht hinauskam.

Guardiola: "Wird noch ein hartes Stück Arbeit"

Teammanager Pep Guardiola sieht Manchester City trotz des Auswärtssiegs bei Paris St. Germain noch nicht im Finale der Champions League. "Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit waren gut, die zweite Halbzeit war exzellent. Aber es wird noch ein hartes Stück Arbeit in sechs Tagen. Da kann noch alles passieren", sagte Guardiola nach dem Halbfinal-Hinspiel.

Die Statistik gibt Guardiola recht: In der K.o.-Phase gewann Paris seine Auswärtsspiele sowohl beim FC Barcelona (4:1) als auch bei Bayern München (3:2). Beide Ergebnisse würden am Dienstag in Manchester reichen. Auch in der Gruppenphase hatte PSG auswärts überzeugt und sowohl bei Istanbul Basaksehir (2:0) als auch Manchester United (3:1) gewonnen. Nur bei RB Leipzig verloren die Franzosen mit 1:2.

Während Guardiola mit seiner achten Halbfinal-Teilnahme als Trainer den Königsklassen-Rekord von Jose Mourinho einstellte, standen viele seiner Spieler am Mittwoch das erste Mal in der Runde der letzten Vier. Das habe man auch gemerkt, so Guardiola: "Am Anfang wollte keiner einen Fehler machen."

Im elften Spiel der laufenden Champions-League-Saison holte City den zehnten Sieg, nur am fünften Spieltag der Gruppe C hatte es beim FC Porto ein 0:0 gegeben. Und nicht nur das: Seit Citys Debüt in der Champions League 2011/12 gewann der Klub schon zum 20. Mal nach Rückstand. Keinem anderen Team war das in diesem Zeitraum mehr als elfmal gelungen. (APA/SID/red.)

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