Christian Klien: „Das Qualifying ist in Monaco das A und O“

18. Mai
Person, Human, Crowd

Foto: ServusTV/Leo Neumayr

ServusTV-Experte Christian Klien vor dem Monaco-GP über die Herausforderungen in Monte Carlo, das wichtige Qualifying und die Ausgangslage.

Enge Straßenschluchten, kaum Auslaufzonen, jeder Fahrfehler führt fast zwangsläufig zum Ausfall. Für Formel-1-Piloten stellt der Klassiker im Fürstentum an der Côte d’Azur eine ganz besondere Herausforderung dar. ServusTV-Experte Christian Klien: „Und mit der Geschwindigkeit fühlt sich die Strecke sogar noch schmäler an.“ ServusTV Österreich überträgt den Großen Preis von Monaco von Donnerstag bis Sonntag live im Free-TV sowie im Livestream im Web und der App.

Christian Klien: Rennen kann schnell in Leitplanken enden

Helikopter und Wohnzimmer brachte Nelson Piquet bekanntermaßen einst mit dem Grand Prix von Monaco in Verbindung. Den Kult-Sager des dreifachen Weltmeisters würde ServusTV-Experte Christian Klien sofort unterschreiben: „Du schießt mit großen, starken Autos schnell durch die schmalen Gassen, hast null Platz, musst aber trotzdem pushen und zentimetergenau an die Leitplanken heranfahren. Wenn du den Bremspunkt nur um ein paar Meter verpasst, ist das Rennen meistens vorbei.“

Acht Vollbremsungen pro Runde

Das berühmteste Autorennen der Welt stellt just wegen seiner so untypischen Charakteristik eine einzigartige Herausforderung im Motorsport dar. 78-mal drehen die Boliden um die Bezirke Monte Carlo und La Condamine, öfter als um jede andere Strecke, mit 3337 Metern zugleich die kürzeste im WM-Kalender. Unglaubliche 55 Schaltvorgänge sind zu absolvieren, achtmal müssen die Piloten pro Umlauf von teils über 300 Sachen auf unter 100 Stundenkilometern herunterbremsen.

Keine Verschnaufpausen

Die körperliche Anstrengung würden sich auf dem verwinkelten Stadtkurs des Spielerparadieses verhältnismäßig dennoch in Grenzen halten, so Christian Klien. Aber: „Die Belastung ist vor allem mentaler Natur. Es gibt keine Geraden wie zum Beispiel zuletzt in Barcelona, auf der du kurz relaxen oder durchatmen kannst – nicht einmal auf der bei Start und Ziel, die ja eigentlich eine lange Rechtskurve ist.“

Gutes Qualifying laut Christian Klien als halbe Miete

Mit beinahe noch größerer Spannung als dem Rennsonntag fiebert der Hohenemser dem Samstag entgegen. „Das Qualifying ist in Monaco das A und O. Du kannst auf dieser Strecke praktisch nicht überholen. Und seit ein paar Jahren sind die Autos größer und die Reifen breiter, was die Sache zusätzlich erschwert. Im Rennen selbst kann es also fast nur durch einen Unfall und dem Safety Car zu einer Rochade kommen.“

Ausgang bleibt für Christian Klien unvorhersehbar

Bei der Ermittlung der Startaufstellung sieht der ServusTV-Experte Vorteile bei Herausforderer Max Verstappen. „Im Rennen schätze ich Mercedes etwas schneller ein, auf eine Runde hat Red Bull Racing aber das um den Ticken stärkere Auto. Allerdings kann Hamilton durch seine Leistung das Qualifying immer umdrehen. Genau diese Unvorhersehbarkeit macht die Formel 1 heuer so spannend.“ Die zuletzt ausgespielten taktischen Trümpfe werden die Schwaben diesmal aber nicht ziehen können, meint der 38-Jährige: „In Monaco kannst du strategisch nicht viel machen.“

Verstappen sucht in Monaco das Glück

Dass Verstappen in der Vergangenheit im Fürstentum nicht unbedingt vom Glück verfolgt war, werde den Niederländer an diesem Wochenende kaum beeinflussen, glaubt Christian Klien. „Max schwebt auf einer Erfolgswelle. Alles läuft rund und passt zusammen.“ Daran würden auch die jüngsten Ergebnisse nichts ändern, schließlich sei der Red-Bull-Pilot in Schlagdistanz. „In früheren Jahren war die Pole Position für ihn die einzige Möglichkeit, zu gewinnen. Vielleicht wollte er deshalb immer zu viel.“

Breiteres Feld an Sieg-Anwärtern

Die letzten drei Rennen an der Côte d’Azur brachten übrigens drei verschiedene Sieger aus drei unterschiedlichen Teams hervor. Zufall? „Nein“, behauptet der 49-fache Formel-1-Starter. „Natürlich wird das Duell auch an diesem Wochenende wieder Hamilton gegen Verstappen lauten. Aber grundsätzlich sind die Autos in Monaco näher beieinander, weil die Motorleistung und die Downforce weniger Rolle spielen.“

Zu Gast bei Flavio Briatore

Rund um die Rennaction gibt es einen exklusiven Beitrag über den illustren Sportmanager und ehemaligen Formel-1-Teamchef Flavio Briatore, den ServusTV-Moderatorin Andrea Schlager in seinem Privathaus in Monaco besuchte. Zudem stellen sich Titelaspirant Max Verstappen und sein Lehrmeister Dr. Helmut Marko einem spannenden Doppel-Interview.

Gesamtes Expertenteam im Einsatz

Andrea Schlager und Christian Klien melden sich mit aktuellen Informationen, Stimmungsberichten und Interviews direkt aus der Boxengasse des Circuit de Monaco. Die Kommentatoren heißen Andreas Gröbl und Nico Hülkenberg. Bei den Trainings-Sessions steuert Philipp Eng seine Expertise bei, die technischen Analysen liefert Philipp Brändle.

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